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Gleichdruckkolben schwergängig

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Moderator: Domitreffen


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Sponi
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von Sponi »

So schon mal vielen Dank für ganzen Antworten und ausführlichen Erklärungen :)
Dann hab ich das soweit schon mal richtig verstanden.

Heute habe ich mal wieder den Vergaser ausgebaut und auseinander genommen...
Das Bild des Kolbens hat mich aber etwas erschreckt. Daran kann ich mich nicht erinnern, dass ich sowas eingebaut habe. Kein Wunder das der so schwergängig ist...
IMG_20200724_150338_6.jpg
IMG_20200724_150313_9.jpg
Auf den Fotos sieht man es schwer, aber es sind deutliche Längs-Riefen (gut spürbar) und an einer Stelle hat sich das Material richtig rau abgerieben (sieht fast schon aus wie Pitting).

Naja, jedenfalls hab ich mir dann den alten, originalen Kolben nochmal angeschaut und der sah um einiges besser aus. Daraufhin hab ich ich etwas herumprobiert: neuer Kolben in alten Vergaser, alter Kolben in alten Vergaser, usw... Schlussendlich passte die kombi alter Kolben - neuer Vergaser am besten.
(Natürlich hab ich vorher geschaut, ob am neuen Vergaser kein Grat absteht oder ähnliches...)

Dann zusammengebaut. Diesmal komplett trocken.
Und siehe da, läuft super!

Bin mal gespannt wie lange. Soweit war ich schon öfters und nach ein paar Tagen ging dann wieder nichts mehr. Der Unterschied diesmal könnte aber sein, dass sich nun kein Öl, Teflon oder sonst was verflüchtigen kann, weil ja sowieso keins da ist. Mal sehen. Ich halt euch auf dem Laufenden. :)

Zur Membran: Ja die sollte richtig sitzen. Geht bei mir ohne Probleme rein.

Zum Isolator: Ich hab nochmal ganz genau geschaut. Innen kann man nichts erkennen. Ich hab dann nochmal den Bremsenreinigertest gemacht und mir wär nichts aufgefallen.
Müsste man bei undichtem Isolator nicht auch das Auspuffknallen hören?
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BinDo
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von BinDo »

8-)
- Ausser mir ticken sowieso alle ziemlich seltsam, finde ich -
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langer
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von langer »

Der Kolben im Bild wurde schonmal von jemandem mit der Feile vergewaltigt.

Hab jetzt beim lustigen hin und her tauschen den Überblick verloren...
Der gezeigte Kolben ist aber jetzt nicht der, den du gerade wieder am laufen hast ?
Grüsse langer 8-)
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Sponi
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von Sponi »

langer hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 16:56 Der gezeigte Kolben ist aber jetzt nicht der, den du gerade wieder am laufen hast ?
Nein :D

Verbaut sind jetzt: Original Kolben und neuer Vergaser

Auf den Bildern: Neuer Kolben

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Sponi
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von Sponi »

Hallo zusammen.

Hat nun doch etwas länger gedauert, aber ich wollte das Forum nicht mit "Zwischenberichten" zumüllen :)

Die oben beschriebene Lösung mit der Kombi aus Originalvergaser-Kolben und Ersatzvergaser-Gehäuse hat dann doch nur bedingt geholfen. Vollgas war zwar jetzt immer möglich, somit steckte der Kolben nicht komplett, aber zwischen ersten und zweiten Drittel-Gas gab es doch ein spürbares Leistungsloch. Das ging dann soweit, dass mir mal fast das Hinterrad gekommen ist beim Beschleunigen aus der Kurve, weil die Leistung immer so ruckartig kommt.

Daraufhin hab ich mir dann doch einen Ersatz-Kolben bestellt. Schon beim Einbauen fühlte man, dass da Welten zwischen den alten und dem neu gekauften liegen.
Und fahrtechnisch auch kein Vergleich... Ich wusste gar nicht wie angenehm und kraftvoll die Domi sein kann :D
Bis jetzt bin ich so ca. 600km gefahren und es hat sich mal nichts verändert. Könnte natürlich schon noch sein, dass der neu gekaufte Kolben auch wieder mit der Zeit zerkratzt, aber an sowas will ich grad nicht denken 8-) .
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Nickless
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von Nickless »

Sponi hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 14:41 Könnte natürlich schon noch sein, dass der neu gekaufte Kolben auch wieder mit der Zeit zerkratzt...
Dann würde es aber am Vergasergehäuse liegen.
Kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
Gruß, Rolf
...was ich heute nicht mache, mache ich morgen, oder besser übermorgen, dann kann ich morgen das machen, was ich gestern nicht gemacht habe...
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langer
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von langer »

Nickless hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 14:51 ...Dann würde es aber am Vergasergehäuse liegen...
Doch durchaus. Wenn er den neuen Kolben wieder in einem riefigen oder ausgeriebenen Gehäuse betreibt wird der nicht sehr lange gut bleiben.
Ein neuer Kolben wird in einem ausgelutschten Gehäuse zwar zunächst etwas besser laufen,
aber lange nicht so gut wie er müsste (wie in einem einwandfreien Gehäuse).

Welches deiner beiden Gehäuse hast du jetzt mit dem neuen Kolben verheiratet ?
Nehme an das bessere, aber keiner weiss ob das bessere wirklich noch gut ist.

Es ist anzunehmen das die längere Zeit ohne oder mit einem undichten Luftfilter betrieben wurden.
Eigentlich der einzige Grund mit dem diese Oberflächen beim Keihin so richtig zu ruinieren sind.

Membrane ist richtig und zentriert eingesetzt ? Beim aufsetzten des Deckel wandert die gerne auf dem letzten mm aus der Nut.
Feder ist richtig herum eingesetzt ? (Verjüngtes Ende oben um den Deckel-Teller, nicht verjüngtes Ende im Kolben).
Ansonsten rutscht die von einem der drei Höcker, sitzt dann schief im Kolben (baucht sich) und die Windungen "rattern" über die innere Kolbenkante.
Grüsse langer 8-)
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von Sponi »

Ich hab das originale Gehäuse verwendet. Die fiesen Kratzer auf den Bildern die ich hochgeladen habe , kamen vom Kolben der im Ersatz-Vergaser steckte... Und nebenbei ist das Leerlaufverhalten vom originalen besser :)
Ich hab natürlich sehr darauf geachtet (so gut man das halt ohne Mikroskop kann), dass da nirgendwo etwas aufsteht (Riefen, Grate, ...)
Die Lauffläche ist sehr glatt und der Kolben hat auch nicht zu viel Spiel. Solange man keine Toleranz- und Rauwertangaben vom Vergaser hat kann man eh nur spekulieren, höchstens mit einem gut erhaltenen vergleichen...

Wenns sein soll, solls halt sein. Im schlimmsten Fall müsst ich mir sowieso einen neuen Vergaser besorgen.

Membrane ist richtig drinnen. Die sitzt sehr gut und bleibt an ihrem Platz.
Feder ist auch richtig drinnen.

Ich hab keine Ahnung woher das Problem gekommen ist, ich bin die Domi nur ein paar km vor dem zerlegen gefahren, da sie echt mies lief. Aber das Kolbenstecken hab ich nicht in Erinnerung. Also wird es fast meine Schuld gewesen sein... Eventuell hab ich die Lauffläche wirklich mit dem Teflon-Spray zerstört.
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langer
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von langer »

Sponi hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 17:22 ...Eventuell hab ich die Lauffläche wirklich mit dem Teflon-Spray zerstört.
Eher nicht. Also geschadet haben kann es nicht.
Sollte es nur aufgesprüht worden sein, ist es wohl schon längst vom Benzin abgewaschen.
Solltest du es doch geschafft haben, das etwas Teflon haften blieb, ist dies nicht von Nachteil ;)

Keine Grate ist gut, aber das alleine garantiert nicht das die Masse des Zylinder im Gehäuse durch Verschleiss, noch optimal sein würden.
Der Kolben muss mit seiner Hubfrequenz der Motordrehzahl folgen können. Wenn der da nur etwas zu sehr kippelt, wird er das nicht mehr immer einwandfrei schaffen.
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dieCobra
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von dieCobra »

Was mir jetzt bei dem auffällt, wenn ich den mit meinen anderen Kolben vergleiche, das er zur Drosselklappe hin abgeschliffen ist.
Viele weisen die abgeschliffene Seite zum Luffi hin.

Grüße
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von kendo »

hallo aus CNX
hatte einige Kundenfahrzeuge die eine Tank_ Beschichtung hatten die sich mit Benzin
auflöste und dann am Kolben und und in der Fuehrung klebte
Fuer Polyestertank gilt das selbe
erich
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dieCobra
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von dieCobra »

wenn es klebt, dann hat er nicht solche Abnutzserscheinungen.

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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von langer »

Die Spuren auf den Bildern sehen für mich nach wie vor nach ohne Luftfilter und Sand aus,
plus evtl. diversen versuchen mit einer Feile oder grobem Schmirgelpapier.
Die Oberfläche des Gehäusezyl. wird nicht besser aussehen.
Grüsse langer 8-)
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von Tolek »

dieCobra hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 10:08 wenn es klebt, dann hat er nicht solche Abnutzserscheinungen.

Grüße
Andi
Vermute Kleb mit feinstem Staub :idea:
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von dieCobra »

langer hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 11:59 Die Spuren auf den Bildern sehen für mich nach wie vor nach ohne Luftfilter und Sand aus,
plus evtl. diversen versuchen mit einer Feile oder grobem Schmirgelpapier.
Die Oberfläche des Gehäusezyl. wird nicht besser aussehen.
Das denke ich auch.

Wenn wir schon mal dabei sind,
wie verhält/(oder was passiert dann), sich dann Der Vergaser, wenn das Spiel (Außenwand/Kolben) zu groß wird?
Geht dann der Venturieffekt verloren?

Grüße
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Re: Gleichdruckkolben schwergängig

Beitrag von langer »

Die Drücke würden sich mit vergrössertem Spiel wohl nicht soo nennenswert verändern (dafür sie die "Zuflüsse" für die Seiten zum Raum über dem Kolben zu gross),
aber der Kolben wird nicht mehr die zu jeder Situation proportional genau passende Stellung einnehmen.
Der wird, wenn er nicht absolut perfekt und easy gleiten kann, klappert, kippelt, die hohe Hubfrequenz nicht mehr mitmachen,
sich evtl. sogar ab und an so sehr verkanten und damit Sekundenbruchteile irgendwo mittendrin hängen bleiben.
Auf jeden Fall stimmt mit all dem (die Luftmenge zur Drosselklappe wird sich kaum ändern, da sich bei kleinerem Querschnitt, den der Kolben freigibt die Geschwindigkeit erhöht)
auch die damit gekoppelte Nadelstellung (Spritmenge) nicht mehr.
Grüsse langer 8-)
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