Die Anmeldung zum Domitreffen 2024 im Allgäu ist ab sofort möglich!

Starter zieht den Motor nicht durch

NX 500 / NX 650 / SLR 650 / FMX 650

Moderator: Domitreffen

Antworten

Verfasser
Waldemar Waldmann
Beiträge: 4
Registriert: Di 31. Mär 2020, 22:22
Kontaktdaten:

Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von Waldemar Waldmann »

Ahio Domigemiende,
normaler weise bin ich eher selten in Foren unterwegs und weiß nicht so ganz wie das hier läuft... Falls es das Thema schon gibt bitte dorthin verschieben oder so.
Da ich neu bei euch bin hier kurz was zum vorstellen:
Ich bin Christoph, 30 Jahre und aus Dresden. Bin mittlerweile schon seit einiger Zeit als Motorradmechaniker tätig, vor allem Auf/Umbau von Oldtimern von Vorkrieg bis Bol'dor sozusagen. Fahrzeuge, die keinen Kickstarter haben irritieren mich aber irgendwie, vielleicht entsteht hier auch schon mein Problem :)
nun zur Domi:
die kam 300€ und in 2 Umzugskisten und ner Gemüsekiste. Kolben hatte die Ventile krummgekloppt und so weiter und sofort. Jetzt ist der Motor komplett neu aufgebaut, mit Scheuerlein Kolben und ein wenig mehr Kompression und Ölkühler. Vergaser mit Dynojet Satz, Luftfilter K&N und Ansaug aufgeschnippelt. Dazu dicke Edelstahlkrümmer und ne ARROW Tüte. Das Ganze läuft tendenziell zu fett, aber da arbeite ich noch dran, wer Tipps und Tricks hat wie ich die Bude wieder magerer bekomme ohne Standgas und/oder Durchzug einzubüßen kann sich gerne Melden. Fahrverhalten eher so wie LC4 also recht ruppig und viel auf dem Hinterrad. Laut wie Sau und knallt schön beim abtouren.
Jetzt zu dem eigentlichen Problem, deshalb steht das hier bei Elektrik.
Batterie Li-Ion mit neuem Regler, Ladestrom mäßig, aber immer über 13 Volt. Zündung von CDI Shop, Grünweißes Kabel direkt auf Masse, also nix mit Schaltern jeglicher Art. Startermotor nagel neu. Wenn der Choke betätigt ist oder man beim staten Gas gibt, macht der Motor ne halbe Umdrehung und bleibt stehen, wie wenn er gegen ne wand fährt. Auch ohne Choke dreht sich der Motor nur mit großer Mühe über OT und wie man an der kleinen LED der CDI sehen kann ( bzw. nicht sehen kann ) viel zu langsam, als dass die CDI nen Funken rausdrückt. Mit ner Autobatterie als Starthilfe dreht sich das alles schon schneller aber auch nicht zufriedenstellend. Also Frage:
Wie schnell muss sich der Starter drehen und welche Batterien habt ihr verbaut.
Kann das an dem Autodeko liegen und wie kann ich das überprüfen, hatte das schon mal jemand? Wie sieht's bei den Leuten aus die den Autodeko entfernt haben?
Wer kann was über die CDI vom CDI Shop sagen? Kann es sein das der ZZP zu früh ist und der Starter immer von oben eins aufs Dach kriegt?
Letztes Jahr war ich ca. 5000km mit dem Stock unterwegs und musste oft Anschieben ( was auf graden Flächen und alleine echt ätzend ist ). Dieses Jahr bin ich erst seit wenigen 100 km unterwegs und muss immer anschieben. Aber zum glück springt sie mit ein wenig Schwung tadellos an als wenn nix wäre...
Vielleicht hatte jemand von euch ja schon mal sowas und kann helfen, ich bin mit meinem Latein am Ende und ich besitze normalerweise viel davon.
Gruß
Christoph
Benutzeravatar

langer
Domi-Superprofi
Beiträge: 4232
Registriert: Sa 25. Mär 2017, 18:38
Wohnort: bei Bad Homburg / Taunus
Motorrad: RD08 EZ01.95 Jap. Zwittermodell
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von langer »

Hi,

es wäre nett wenn du deinen Text in Absätze gliedern würdest. So wirklich mühsam zu lesen...

Ohne AutoDeko wird es für den Anlasser schwer. Wenn es dann noch "flott genug" gehen soll muss alles stimmen.

Da du einiges geändert hast sollte systematisch gesucht werden.

Zunächst der elektrische Teil:

Die Batterie (bei dir ja jetzt Lipo) kann die nun noch höhere Stromaufnahme überhaupt ohne einen Spannungsabfall am Anlasser unter ca. 9V liefern ?
Das Anlasserrelais (dessen Kontakte) sind noch top ?
Die Verkabelung zum Anlasser (Bat, über das Relais bis zum Motor), sowie Masse über Block - Rahmen - Batterie ist überall top (keine Übergangswiderstände) ?
Grüsse langer 8-)
"Kunst muss es sein, wenn man‘s nicht kann... denn wenn man‘s kann, ist‘s keine Kunst"
Der Niedergang deutscher Ingenieurskunst begann mit dem DIN Stecker, schlechtem Material und beschleunigt mit VW...

staendigschrott
Domi-Fahrer
Beiträge: 164
Registriert: Mo 19. Aug 2019, 20:33
Wohnort: S-H, Plö
Motorrad: RD08 Bj 95
Kawa KX80 Bj 98
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von staendigschrott »

Dass der Anlasser nicht durchzieht beim starten mit etwas Gas klingt für mich auch sehr nach Autodeko...bei meiner Maschine ist der "Flügel" auf den die Nocke zur Autodekompression drückt leider abgebrochen (hab ich unten aus dem Sumpf gefischt). Deshalb ist nur noch starten im Standgas möglich.
Weiter kann ich da leider nicht helfen.
Gruß Ray
Benutzeravatar

Enola Gay
Domi-Superprofi
Beiträge: 1266
Registriert: Di 12. Feb 2019, 01:38
Wohnort: Karben
Motorrad: Bali100, CB100, FES125 Pantheon, NSR125SP, NX250-MD21, NX250-MD25, CB450K5,
BMW R27, BMW R69S,
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von Enola Gay »

Hallo Christoph,
zuerst mal willkommen hier im Forum (!)
Du hast ja einen ganzen Sack voll Probleme mit deiner Domi - möglicherweise hast Du es einfach bei der Erhöhung der Verdichtung etwas übertrieben ;) -
als weitere Möglichkeit kommt m.E. das Anlasser-Zwischengetriebe in betracht. Da sind einige Anlaufscheiben auf der Zwischenwelle vorhanden, wenn die falsch positioniert sind. dann geht das Ganze 'schwer' - kaputt geht trotzdem erstmal nichts da das Zwischengetriebe nur beim Starten dreht.
Prüfen kannst Du das (ohne zerlegen) indem Du den Anlasser ausbaust und dann mit einem Finger das sichtbare Zahnrad drehst. In eine Richtung muß das Zahnrad 'leicht_drehbar' sein - in die andere Richtung muss es 'sperren'. Versuch das mal.

mfG. Herbert
... war nie wirklich weg - hab mich nur versteckt ... (Marius-M.-W.)
Benutzeravatar

dieCobra
Domi-Insider
Beiträge: 5147
Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:50
Wohnort: NRW
Motorrad: 1x 94er, 3x 93er 650NX Domi und ein 50er Kymko Roller.
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von dieCobra »

Zu fett: Dynojet satz. :mrgreen:
Das Geknalle; der Auspuff hat einen zu großen Durchgang. Da fehlt der Rückschlag/ Rückstau. Darin ist die Domi empfindlich wie ein 2 Tackter.

Grüße
Andi
Jetzt bei mir erhältlich:
SLS Verschlussplättchen aus ALU

Chokeschraube aus Messing
Vergaserservice
Perfektion ist dann erreicht, wenn nichts mehr hinzugefügt und nichts mehr weggelassen werden kann. >Tasai<

Verfasser
Waldemar Waldmann
Beiträge: 4
Registriert: Di 31. Mär 2020, 22:22
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von Waldemar Waldmann »

Danke schonmal für die schnellen Reaktionen...
Dynojetsatz und Auspuff ist ja das kleinste Problem, da hatte ich schon schlimmere Patienten. Wenn man ganz ohne Luftfilter fährt funktionieren die Dinger in der Regel auch, macht nur bei groben Stollenreifen wenig Sinn... ist halt nach amerikanischer "viel hilft viel" Manier abgestimmt.
Jetzt wieder zum Thema:
Hatte auch in erster Linie den Autodeko in Verdacht. Am Anfang dachte ich an falsch eingestellte Ventile, aber war mir eigentlich recht sicher das richtig gemacht zu haben. Heute mal etwas Zeit gehabt, also Tank ab, Ventilkappen ab und Motor von Hand durchgedreht. Ventilspiel stimmt. ABER wenn ich den Motor von Hand durchdrehen will und die Kerze drin ist, muss doch eigentlich die Kompression durch das Rechte Auslassventil entweichen oder? Ich kann mit einiger Anstrengung meiner zarten Unterarmmuskulatur und mittels großer Ratsche den Motor über den OT quälen, aber es wundert mich garnicht, dass der Starter das nicht schafft und aus dem Auslass kommt da auch nichts wenn ich das richtig höre. Bedeutet Autodeko inaktiv richtig?
Werd jetzt wohl mal den Deckel abnehmen müssen und schauen was die Nockenwelle sagt.... Weiß jemand wie das aussehen muss wenn es nicht kaputt ist, bzw. was dadran gerne kaputt geht? Vielleicht finde ich ja auch so ein Flügelchen. :(

Verfasser
Waldemar Waldmann
Beiträge: 4
Registriert: Di 31. Mär 2020, 22:22
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von Waldemar Waldmann »


so sieht das bei mir auch aus... alle sagen das passt so. ??
https://89232.forumromanum.com/member/f ... nator.html
hier wird dann einfach nicht weiter drüber geredet, aber ich würde ja schon gerne mal wissen wie zum Geier diese Teil funktioniert...
Benutzeravatar

dieCobra
Domi-Insider
Beiträge: 5147
Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:50
Wohnort: NRW
Motorrad: 1x 94er, 3x 93er 650NX Domi und ein 50er Kymko Roller.
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von dieCobra »

Mit einer Nocke ohne Autodeko ist bei der Domi kein Problem. Startet ohne zu Mucken durch.
Wenn das Ventilspiel mit Autodeko eingestellt wird, hat das rechte ALV 1mm spiel.
Soweit ich noch die Erinnerung habe, lässt sich der Autodeko nur in einer Richtung drehen und wird bei ab ca. 800 Umdr außer Kraft gesetzt.

Grüße
Andi
Jetzt bei mir erhältlich:
SLS Verschlussplättchen aus ALU

Chokeschraube aus Messing
Vergaserservice
Perfektion ist dann erreicht, wenn nichts mehr hinzugefügt und nichts mehr weggelassen werden kann. >Tasai<

Verfasser
Waldemar Waldmann
Beiträge: 4
Registriert: Di 31. Mär 2020, 22:22
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von Waldemar Waldmann »

So nach einigen Wochenend- und Feierabendbastelagen ein kleiner Abschlussbericht, dann will ich euch ( erstmal ) nicht weiter nerven... Also Nockenwelle ausgebaut und Kettenradhalter abgezogen. Die Freilaufkupplung, der kleine Pin mit Feder im Kopf und das kleine "Flügelchen" am Auslassventil sind ausschließlich dazu bestimmt das Auslassventil ( richtig weit ) zu öffnen, sollte der Motor das Bestreben entwickeln "rückwärts" anzulaufen. Das dient wohl hauptsächlich der Vorbeugung von Wadenbeinbrüchen bei den Kickermodellen und wird bei einem intakten E-Startermotor selten bis gar nicht zum Einsatz kommen. Die eigentliche Auto-Deko Nocke ist das lose auf der Nockenwelle ruschlackernde eiförmige Plättchen. Das wird von einem Pin und einer super weichen Feder immer wieder leicht ausgedrückt, so dass es sich "verkeilt" und das Ventil über den OT hinaus minimal geöffnet hält. Wird der Motor weiter gedreht schnippt es in Ausgangsposition zurück und das spiel beginnt von vorne. Bei erhöhter Drehzahl reicht die Federkraft nicht mehr aus um das Plättchen entgegen der Fliehkraft auszudrücken und es verkeilt sich dann auch nicht mehr.

Bei mir war der Pin und die Feder mit Ablagerungen und Ölkohle aus dem Nockenwellenschaden des Vorbesitzers verklebt und hat folglich gar nichts getan. Nach dem sauber machen hab ich alles wieder zusamen gefummelt, um festzustellen, dass es der Starter nun tatsächlich leichter hat, aber zum anspringen reichts immer noch nicht. Siehe da, Langer hatte mal wieder recht, der Lipo Akku bricht komplett ein wenn der Starter kurz vor OT "stecken bleibt"... vermutlich musste er diese Prozedur ein paar mal zu oft über sich ergehen lassen und hat dann beschlossen von uns zu gehen. Ein neuer Blei-Gel Akku tut jetzt wieder halbwegs zuverlässig seinen Dienst, allerdings ist auch hier sofort Schluss sobald man den Choke komplett öffnet oder Gas gibt. Jedenfalls springt der Bock jetzt wieder an.

Offtopic:
Den Dynojet Satz hab ich auch recht gut in den Griff bekommen. Entweder hier oder in einem anderen Forum war mal jemand mit dem Setup auf dem Prüfstand und hat sein wissen preis gegeben ( vielen Dank an dieser Stelle ). Der Knackpunkt scheint wirklich die Hauptdüse zu sein, selbst geriebene 150er läuft deutlich besser als Dynojet 150er. Gemischschraube irgendwo zwischen 2,5 und 3 Umdrehungen raus. Auch interessant: Nadel zu weit oben -> Knallt und pufft; Nadel zu weit unten -> bei 110 km/h ist Schluss. Ist recht empfindlich und muss im Fahrversuch ermittelt werden.
Danke allerseits und frohes Schrauben ( und Fahren für die, die das auch gelegentlich mal machen )
Benutzeravatar

langer
Domi-Superprofi
Beiträge: 4232
Registriert: Sa 25. Mär 2017, 18:38
Wohnort: bei Bad Homburg / Taunus
Motorrad: RD08 EZ01.95 Jap. Zwittermodell
Kontaktdaten:

Re: Starter zieht den Motor nicht durch

Beitrag von langer »

Waldemar Waldmann hat geschrieben: Sa 25. Apr 2020, 17:22 ...Die Freilaufkupplung, der kleine Pin mit Feder im Kopf und das kleine "Flügelchen" am Auslassventil sind ausschließlich dazu bestimmt das Auslassventil ( richtig weit ) zu öffnen, sollte der Motor das Bestreben entwickeln "rückwärts" anzulaufen. Das dient wohl hauptsächlich der Vorbeugung von Wadenbeinbrüchen bei den Kickermodellen und wird bei einem intakten E-Startermotor selten bis gar nicht zum Einsatz kommen. Die eigentliche Auto-Deko Nocke ist das lose auf der Nockenwelle ruschlackernde eiförmige Plättchen. Das wird von einem Pin und einer super weichen Feder immer wieder leicht ausgedrückt, so dass es sich "verkeilt" und das Ventil über den OT hinaus minimal geöffnet hält. Wird der Motor weiter gedreht schnippt es in Ausgangsposition zurück und das spiel beginnt von vorne. Bei erhöhter Drehzahl reicht die Federkraft nicht mehr aus um das Plättchen entgegen der Fliehkraft auszudrücken und es verkeilt sich dann auch nicht mehr...
Sehr schöne Zusammenfassung :!:
Waldemar Waldmann hat geschrieben: Sa 25. Apr 2020, 17:22 ...Lipo Akku bricht komplett ein wenn der Starter kurz vor OT "stecken bleibt"... vermutlich musste er diese Prozedur ein paar mal zu oft über sich ergehen lassen und hat dann beschlossen von uns zu gehen...
Das, zusammen...
Waldemar Waldmann hat geschrieben: Sa 25. Apr 2020, 17:22 ...Ein neuer Blei-Gel Akku tut jetzt wieder halbwegs zuverlässig seinen Dienst, allerdings ist auch hier sofort Schluss sobald man den Choke komplett öffnet oder Gas gibt...
hiermit...
legt nahe dass das rechte Auslassventil durch den AutoDeko bei dir trotzdem noch weniger weit geöffnet wird, als es "sein sollte".
Die Last für den Anlassermotor scheint noch immer recht hoch zu sein (mit mehr Füllung natürlich noch mehr...).
Das ist und war auch der Grund für die Probleme mit dem Li-Io (der ist höchstwahrscheinlich nicht defekt),
der diese Stromaufnahme von seiner Auslegung/Dimensionierung einfach nicht liefern konnte.
Grüsse langer 8-)
"Kunst muss es sein, wenn man‘s nicht kann... denn wenn man‘s kann, ist‘s keine Kunst"
Der Niedergang deutscher Ingenieurskunst begann mit dem DIN Stecker, schlechtem Material und beschleunigt mit VW...
Antworten