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Vergaser Ultraschall reinigen

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Q-rare
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Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

ACHTUNG: Alter Fred vom 08.07.2015:!!!!

Hallo Domi-Treiber,

meine im April 2015 (nach langer Standzeit) erworbene Domi (EZ 91) läuft eigentlich sehr gut "verbraucht" aber gut 1 Liter zuviel Sprit. Wobei verbrauchen wohl das falsche Wort ist, da der Sprit nicht richtig verbrannt wird, sondern sich als starke Rußablagerung an Kerze und Krümmer zeigt.

Gemisch-Regulierschraube zeigte wenig bis gar keine Wirkung. Mittlerweile ist der Fahrbetrieb bei niedrigen Drehzahlen und geringer Geschwindigkeit recht unangenehm geworden, da sich ein deutlich verstärktes KFR (Konstant-Fahr-Ruckeln) zeigt. Ich führe das auf die mittlerweile stark verrusste Kerze und den damit verbundenen schlechten Zündfunken zurück.

Habe jetzt den Vergaser ausgebaut. Schwimmerkammer war recht sauber, aber alle Düsen und Vergaser-Einbauteile weisen deutliche Grünspan-Verfärbungen und Ablagerungen an den Kanälen auf. Oberer Deckel mit Membran und Düsennadel ist bisher noch nicht offen, genaus so ist auch das Air-Cut-Ventil noch nicht geöffnet. Ich würde den kompletten Vergaser gerne Ultraschall reinigen, habe jedoch keine eigene Möglichkeit dazu.

Daher meine Frage: Kennt jemand eine gute Adresse im Bereich NRW (Gladbeck) bei der man das machen lasssen kann oder gibt es im benannten Raum ein Forenmitglied der die notwendige Ausrüstung zum Schallen hat und da Hilfestellung leisten kann?

Hier noch ein Paar Bilder der Düsen + Ventile.

Bild

Bild

Bild

Bitte noch keine Antworten Schreiben, da ich den Rest des Themas noch übertragen möchte.
Zuletzt geändert von Q-rare am Di 28. Mär 2017, 00:24, insgesamt 2-mal geändert.
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langer
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von langer »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 08 Jul. 2015 19:48

Hi,

das sieht ganz übel aus. Um nicht zu sagen so übel hab ich noch keinen Keihin von innen gesehen.

Da wird wird sich auch mit einem USR nichts, aber auch gar nicht mehr ohne "saure Umgebung" tun.

Das Problem hierbei ist das der Säuregrad der für dieses Mass an Grünspan notwendig wird für das Alu schon todbringend wäre.
Ein solcher Säuregrad ist allerdings auch für die Bohrungsmasse und die "glattheit" der Düsenbohrungen (wichtig) nicht unproblematisch.

Es muss also "getrennt" behandelt werden was leider für das "fest verbaute" Messing im Gehäuse, bzw. umgekehrt für‘s Alu (wenn das Messing blank werden soll) ein Problem darstellt.

Es wird schwierig...

Grüße langer
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 08 Jul. 2015 20:03

Hi Langer,

Ok, dass die Düsen bzw. Mischrohr und Regulierschraube wohl nicht mehr wirklich zu retten sind hab ich mir bereits gedacht. Ein kompletter Rep.-Satz kostet da nicht die Welt. Einziger Lichtblick ist die Ablassschraube. Die trägt nur lose Ablagerungen die ich schon mit der Drahtbürste und leichtem Druck sauber bekommen habe. Hilft leider nur der Funktion des Vergasers nicht weiter :-((

Wie sieht es mit dem Sitz des Schwimmerventils aus. Kann man den ausbauen? Wenn ich deine Aussagen richtig verstehe wohl eher nicht.

Die Funktion des Vergasers an sich war durch die ganzen Ablagerungen nicht so sehr beeinträchtigt. Es ist halt nur das zu fette Gemisch der Verbrennung, was gestört hat. Fahrverhalten und Durchzug waren sehr ordentlich. Was das KFR betrifft war es aber zuletzt sehr unangenehm.

Zusatzfrage: Wofür ist die ganz linke Bohrung in der Schwimmerkammer? Von rechts aus dem Bild haben wir Schwimmerventil, Hauptdüse bzw. Düsennadel, Leerlaufdüse und dann...?
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langer
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von langer »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 08 Jul. 2015 20:32

Soweit ich mich erinnere ist das (bin grad unterwegs, könnte nachher aber schauen) der Zugang zum Startvergaser.

Der Schwimmerventilsitz ist nicht herausnehmbar.

Die Düsen, Düsenstock und Co (an Messing) sollte ob des Zustand wirklich neu.
Im Prinzip geht es nur darum ob das "Gehäuse" zu retten ist.

Eine gewissen (Micro) Rauhigkeit am Ventilsitz (da weiche Gummispitze) wäre vertretbar. Da könnte man sogar "nacharbeiten".
Wichtig sind die Übergangsbohrungen (4 Stück) in der Kanalwand, die Austrittsbohrung der LLGRS in der Kanalwand (Alu),
die (Stufen)bohrungen für Abdichtung, Konus und Sitz der LLGRS, das Feingewinde der LLGRS (auch alles Alu),
die Bohrung (gleichzeitig Düse) und Sitz des Kolben für den Startvergaser.

Ich nehme mal folgendes an:
die "Brühe" die diese Korrosion verusacht hatte stand etwas tiefer um die (einen Absatz höher genannten Teile) dauerhaft zu benetzen
und die Chance ist da das die Schäden an den benannten empfindlichen Teilen nicht, oder nicht so groß sind wie es die Schwimmerkammer vermuten lässt.

Du solltest nur nicht unbedacht, voreilig handeln, denn Säureschäden wären unumkehrbar.

Vorschlag:

(ohne Gewährleistung). Du machst das Gehäuse odentlich aussen sauber und fettfrei (Benzin)
dann würde ich mich mit USR und mit all meinen bisher gemachten Erfahrungen "daran" versuchen.

Grüße langer
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tommy89
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von tommy89 »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 09 Jul. 2015 00:39

Ich meine, die linke Bohrung ist die feste Düsengröße für das Chokesystem.
Der Chokekolben hat ja auch so etwas wie eine Düsennadel, die wiederum in eine festen Durchmesser eintaucht.

Ich habe den Luftweg einmal mit einer blauen Linie versehen.
Die gelbe Linie ist der Spritweg.
Der gelbe Kreis ist die Düse, in die die Nadel vom Chokekolben eintaucht.
Der große Pfeil zeigt auf die feste Düse für das Kaltstartsystem, die du wohl meinst.
Was mich etwas wundert, ist die Düsenöffnung die ich mit einem roten Kreis versehen habe.
Es sieht für mich so aus, als wenn zur festen Düse, in die der Chokekolben eintaucht schon ein ‘Gemisch‘ geliefert wird.
Denn an der Düse mit dem roten Kreis, steht meine ich, noch nicht der Sprit in der Schwimmerkammer.

Bild

Pfeil zeigt auf die feste Düse, in die die Nadel vom Chokekolben eintaucht.
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dieCobra
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von dieCobra »

Geändert.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 08:08
Hallo an alle Mitleser,

hier nochmal zwei Bilder vom Kerzenbild.

Nr. 1: ca. 1.500km nachdem die Kerze mit Drahtbürste gereinigt wurde. Wie alt die Kerze ist weiß ich nicht. War schon drin.

Nr. 2: gleiche Kerze nach 1min Behandlung mit Drahtbürste und Zewa, so sah sie auch vor den letzten 1.500km aus

Bild

Bild

Gibt es Besonderheiten die sich aus dem Kerzenbild schliessen lassen? Also ausser dass sie zu Fett läuft.

Ruß liegt nur leicht auf und kann mühelos entfernt werden. Könnte mir vorstellen, dass die Kerze noch nie gewechselt wurde.

Mopped macht insgesamt einen unverbastelten Zustand.

---------------------------------------------------

Hi Langer, Hi Tommy,

Ruß ist wie von Langer beschrieben, trocken und pulverig. Den kann man fast abpusten. Das gilt alles nur für die kalte Kerze. In noch warmem Zustand hatte ich sie noch nicht draussen. Letze Fahrt liegt jetzt auch schon ca. 2 Wochen zurück.

Bedüsung ist wohl die Originale mit 148er Haupt- und 48er Leerlaufdüse.

Vollgas hat die Domi bei mir noch nicht gesehen, max. war bisher mal 140kmh/h auf der BAB aber nur kurzzeitig um zu testen wie sie durchzieht. Bei den genannten 140 war aber noch nicht Schluss. Da wäre noch mehr gegangen. Glaube dass sie nach Tacho die 160 erreicht, was dem Wert meiner XL in etwa entsprechen würde.

Ich habe sie auf der letzten Tour eigentlich immer im Bereich um 60-100kmh in den Cevennen bewegt. Bei diesem Tempo zeigte sich auch kein ungewöhnliches Fahrverhalten. Motor hat immer gut durchgezogen nur zuviel verbraucht. Verbrauch lag durchgängig bei 6 L/100km. Von meiner XL 600 bin ich da eher Werte von 4,5-5 L/100km bei gleicher Fahrweise gewohnt. Jetzt zeigt sich bei langsamer Fahrt ein deutlich verstärktes KFR, insbesondere bei langsamer Staudurchfahrt im 1. oder 2. Gang. Übersetzung hab ich noch nicht geändert. Kette, Ritzel und Kettenblatt müssten meiner Meinung nach mal ersetzt werden. Keine Ahnung wie lange die schon drauf sind. Bei der Fahrleistung des Moppeds dürften die eigentlich noch nie gewechselt worden sein. Vorbesitzer hat dazu keine Angaben gemacht.

Zum Ölverbrauch kann ich im Moment nichts sagen. Habe vor der Tour einen Ölwechsel gemacht und zwischendurch mal geprüft. Gegenwärtigen Ölstand weiß ich nicht.
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tommy89
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von tommy89 »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 09:19

Wenn auf 1500km keine auffälligen Ölverbräuche sind, wird der Bereich schon in Ordnung sein.

Vermute die Unregelmäßigkeit im Leerlauf, Chokebereich.

Geht der Kolben vom Choke ganz nach unten?
Schließt er richtig ab?

Fällt mir eben noch ein.

Das Leerlaufgemisch einstellen hast du schon nach der Methode wie unter ‘Technik>Wartung>Gemisch einstellen‘ gemacht?

Die Höhe der Düsennadel könnte man noch kontrollieren.
Veschleiß dürfte an der Nadel nach der Laufleistung noch keiner sein, aber vielleicht hat sie der Vorbesitzer etwas höher gehängt.

Grüße tommy
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 09:47

Hi Tommy,

mit dem Choke sprichst du das Thema an, dass mich auch etwas stutzig macht.

Ich hatte zuerst auch den Eindruck das der Choke immer leicht geöffnet ist, selbst wenn der Hebel komplett zurück gefahren ist.

Mopped springt auch ohne Choke an. Mit Choke dreht sie nach dem Starten sehr schnell hoch und ich kann den Choke eigentlich direkt wieder zurück schieben. Drehzahl kommt dann auch sofort wieder in den Normalbereich, hat aber deutliche Schwankungen im Leerlauf.

Habe das Choke Ventil mal ausgebaut und auch hier an Feder und Ventil die Ablagerungen und Korrosion weitestgehend gesäubert, aber noch kein neues Choke Ventil/Zug verbaut. Das wollte ich mir aufsparen bis ich eine besseren Gesamteindruck vom Mopped habe. Werde heute abend nochmal Bilder vom Choke-Ventil einstellen.

Wie kann ich denn prüfen, ob das Choke-Ventil tatsächlich richtig abschliesst.

An der Düsennadel war ich nocht nicht dran, glaube aber nicht dass der Vorbesitzer überhaupt jemals am Vergaser tätig war. Werde das aber Beizeiten noch prüfen.

Nächste Woche geht der Gaser zum Langer zwecks USR.
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tommy89
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von tommy89 »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 10:19

Wenn man den Chokezug schnell zurückschiebt muss man ein metallenes Geräusch hören.
Erzugt der Kolben wenn er unten aufschlägt.

Was mich etwas stutzig macht, dass sie ohne Choke zu ziehen anspringt.

Kenne ich von meiner nur, wenn ich das Leerlaufgemisch sehr fett eingestellt habe.

Oder der Chokekolben geht halt nicht ganz zurück.

Die Antwort auf die Einstellung des Leerlaufgemisches wäre noch interessant für mich.
Und wieviel Umdrehungen die Schraube rausgedreht ist.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 11:00
Hi Tommy,

zuletzt Stand die Regulierschraube bei 2,25 Umdrehungen auf. Bei meinen ersten Versuchen den Verbrauch zu minimieren war sie bei 3,75 Umdrehungen auf.

Ich habe die Einstellprozedur noch nicht wie beschrieben durchgeführt sondern erst einmal sukzessive die Regulierschraube geschlossen um zu sehen ob sich ein Effekt einstellt. War aber nicht. Kein Unterscheid im Motorlauf und auch nicht im Verbrauch. Standgasschraube und Regulierschraube wurden bisher auch noch nicht aufeinander abgestimmt. Das soll alles nach erfolgter USR geschehen.

Zum Einstellvorgang hätte ich aber auch noch eine Frage. Hier der Auszug aus meinem Handbuch:
Bild

Punkt 6: nach Erreichen der höchsten Drehzahl die Pilot-Screw wieder eindrehen bis Drehzahl um 100 U/min fällt.

Punkt 7: Wie weit soll die Schraube jetzt wieder raus ? 1/2 oder 1 oder 1,5 Umdrehungen. Ich finde das ist nicht eindeutig beschrieben.

Der Beschrieb im Forum endet eigentlich immer bei Punkt 5, also höchstmögliche Drehzahl und mit Standgasschraube wieder auf 1300 bringen.

Mein Verdacht ist immer noch das Choke-Ventil das evtl. nicht sauber schliesst. Nachher kommen dazu mal die Bilder.

Ich denke ich werde mir noch eine neues Choke Ventil zulegen.
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tommy89
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von tommy89 »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 13:10

Hab mir das eben im Handbuch angeschaut.
Die Methode ist etwas anders als ich sie kenne und in meinem Handbuch steht bei Punkt 7, dass die Schraube von der Position des Punktes 6 um 2-1/8 wieder herausgedreht werden soll.
Bei dir 1-1,5.
Ist halt ein Bereich der angegeben ist bei dir.
Ich vermute mal, im Handbuch geht es mehr darum die Abgaswerte einzuhalten.
Nicht die optimale Leistung zu bekommen.

Meinen Handbuchwert zweifele ich bisschen an.
Würde ja wohl bedeuten, dass die LLGS immer über 2-1/8 Undrehungen draußen sein müsste.
Aber vielleicht liegt es auch an den unterschiedlichen Baujahren.
Mussten ja immer magerer zurecht kommen.

Die Hondahandbuchmethode muss ich an meiner mal probieren.

Nachdem ich bei der Hauptuntersuchung mal bei 4,49 CO war (mit etwas Hilfe des Prüfers ;-))
habe ich beim nächsten Mal die Schraube 2 Umdrehungen reingedreht. War dann 0,5% CO
Der einzige Unterschied war, dass ich den Choke länger drinlassen musste und dass sie etwas schlechter auf Vollgasbefehle im unteren/mittleren Bereich reagiert hat.
Leerlauf stabil.
Hab sie dann wieder eine Umdrehung rausgedreht. War dann 1,8% CO

Vielleicht würde man auf einem Prüfstand mehr feststellen.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 13:50

Hi Tommy,

die von die genannten 1-1,5 stehen aber so nicht in der von mir zitierten Anleitung. Das ist ja das Seltsame.

Da steht 1 - 1/2 also in Worten: "eins" bis "einhalb" oder das soll die Schreibweise für "eineinhalb" sein.

Einen Bereich vom Großen zum Kleinen anzugeben ist ebenfalls merkwürdig. Ich hätte da eine Angabe von 1/2 bis 1, in Worten, "einhalb" bis "eins"erwartet.

Das ganze Procedere ab Punkt 6 weicht von den meisten, im Netz beschriebenen, vorgehensweise ab. Meist wird geschrieben, mittels Regulierschraube die max. Drehzahl einzustellen. Naja ich schau mal, was nach dem USR und dem Zusammenbau dann beim Einstellen passieren wird.

Wird aber erst ab Anfang der übernächsten Woche passieren. Bin mit meinem Sohn ab Mittwoch unterwegs zum XL600 Treffen in der Nähe von Basel, und so wie es aussieht erst am übernächsten Montag zurück. Der Langer bekommt in der Zeit meinen Vergaser für die USR und ich hol ihn dann auf der Rückfahrt wieder ab.

Und dann werd ich die Kuh, äh Domi, schon vom Eis bekommen.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von tommy89 »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 14:41

Jep, hast Recht.

Das ist kein Bereich, sondern es sind 1,5 Umdrehungen gemeint.
Bei mir steht ja auch 2-1/8.
Und da ist bestimmt nicht der Bereich von 2 bis 1/8 gemeint.
Da bin ich auch von 2,125 Umdrehungen ausgegangen.

Kenne es so, Mitte zwischen den Punkten suchen wo der Motor langsamer dreht und evtl. eine 1/4 Umdrehung von diesem Punkt raus.
Also etwas fetter.
Funktionierte bisher bei mir gut.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 22:02

Hier nochmal ein paar Bilder zum Choke Ventil, Choke-Düse und Schwimmerkammer nebst Einbauten nach 36-Stunden Bad im Diesel.

Soo schlecht sieht der Vergaser gar nicht aus :)

Bild
Bild
Choke-Ventil
Bild
Schwimmerkammer (Ansicht von unten)
Bild
Schwimmerkammer mit Düsennadel
Bild
Choke-Düse
Bild
Schwimmerventil, Gemisch-Regulierschraube (ohne Feder, U-Scheibe und Dichtring), Leerlaufdüse (48), Mischrohr und Hauptdüse (148)

Ich hoffe, dass die großen Bilder nicht zu sehr stören, aber ich dachte hier kommt es auch mal auf die Details an. Die kann man

in dem großen Format halt etwas besser sehen.

@ Langer: Wie beurteilst du den Vergaser nach diesen Bildern?
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von langer »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 10 Jul. 2015 23:30

Das Gehäuse sieht "von aussen" nun nicht mehr schlecht aus.
Die wichtigere Frage ist wie sieht es mit den Bohrungsstufen der LLGRS (Sitz, Konus, Bohrung in die der Konus taucht und die LLGRS Austrittsbohrung in der Kanalwand),
wie mit dem Kanal zu den Übergangsbohrungen und die 4 Übergangsbohrungen selbst aus ?

LLGRS Bohrungen und Stufen:
Mal von der anderen Seiten mit ner Ledlampe leuchten und genau schauen.

Wichtig;

die 4 Übergangsbohrungen wie auch die Austrittsbohrung der LLGRS (in der Kanalwand) niemals versuchen mit Draht o.ä. frei zu "stochern".
Die Bohrungen müssen unbedingt Glatt bleiben (änlicher Effekt wie eine zerkratzte Düsenbohrung) und es dürfen niemals Grate entstehen.
Man kann (von Chemie und USR mal abgesehen) versuchen diese Bohrungen (Verkrustungen, Versteinerungen) mit Benzin anzuweichen und mit Pressluft zu reinigen.

Die "Haupt"Düse für den Startvergaser sieht gut aus. Sollte die in ihrer Bohrung noch ganz leichten Grünspan haben, oder dunkel sein wäre das nicht schlimm.

Der "Choke" Kolben sieht an seiner Gleitfläche nicht gut aus, die solltest da die direkt in Alu"Zylinder" läuft unbedingt bearbeiten (glätten).
Dies Materialschonend ohne das Material verloren geht, sich die Masse relevant ändern.Das die Oberfläche porig geworden ist spielt keine Rolle, der Kolben darf nur nicht mehr Spiel in der Bohrung bekommen.
Würde dies (da aus vernickeltem Stahl) mit "weicher" Stahlwatte machen.

Der eingepresste Gummi der Sitzfläche des Chokekolben sieht gut aus, man erkennt am Abdruck das der Sitz noch 360 Grad auf dem Gummi aufsetzt.
Da wären (auf der Gummi Fläche) nur Schmutz und evtl. Verkrustungen zu entfernen.

Die Nadel des Chokekolben sieht gut aus, nur mit weicher Stahlwatte blank machen.
Der Zug des Chokekolben sollte leichtgängig sein, schmieren, evtl. Knicke begradigen, enge Radien vermeiden,
Zug so einstellen das der Koben am Sitz aufsitzt "lange bevor" der Chokehebel am (zu) Anschlag ankommen ist.
Das einwandfreie Schliessen (Aufsitzen) des Kolben ist bei leichtgängiger Mechanik, wenn man "schnell zu macht" mit einem feinen aber deutlich hörbaren Klicken zu vernehmen.

Wie sieht der eigentliche Sitz, also nur die Fase in der der Gummikegel des Schwimmerventil (unten) abdichtet jetzt aus ?
Blank ohne poren, Riefen ? Noch Grünspan ?
Falls nur noch ein wenig Grünspan oder "dunkel" einen "Pfropfen" aus weicher Stahlwatte drehen und mit diesem in die Bohrung eintauchen,
so lange drehen bis der Sitzkonus unten blank ist.
Anschliessend (Stahlwatte hinterläßt ne Menge Abrieb / Stahlpulver welches schnell "rostet") gut reinigen / ausspülen baldigst trocknen.

Die Konische Spitze der LLGRS sowie der Schaftteil den der O-Ring dichtet sieht vernarbt aus.
Die LLGRS solltest erneuern.

HD (Bohrung nicht mehr glatt) neu.
ND (Bohrung nicht mehr glatt, Luftkorrekturbohrungen nicht mehr glatt) neu.

Schwimmerventil; Gummispitze prüfen.
Es darf keinerlei Abdruck im Gummikonus (vom Auflagebereich des Messingsitz) spürbar sein. Nur Sichtbar aber "nicht" fühlbar.
Der Kegel darf nicht krumm unrund und nicht verhärtet sein.

PS.
Mit "weicher" Stahlwatte ist "wirklich feine" Stahlwatte (die gibt es) gemeint.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 29 Jul. 2015 20:42

Heute habe ich es endlich geschafft die Domi wieder zusammen zu setzten. Um den Vergaser zu demontieren musste ich ja das ganze Heck wegnehmen, da sich die untere Schraube am Isolierflansch, zwischen Vergasers und Zylinderkopf, nicht mehr lösen lies. Inbus ist komplett rund gedreht.

Dank der unschätzbaren Hilfe vom Langer650 wurde der Vergaser dann Ultraschall gereinigt und manuell von weiterem Grünspan befreit. Zu guter letzt fanden sich unterhalb der Gasschieber-Membran noch zwei Ausgleichsbohrungen die komplett mit Grünspan zugewachsen waren. Diese wurden manuell mit Holz-Zahnstocher gereinigt und ausgeblasen. Da alle anderen Düsen einigermaßen ordentlich aussahen und nicht verstopft waren, Aircut- und Gasschieber-Membran in tadellosem Zustand sind, gehe ich mal davon aus, dass es diese beiden Ausgleichsbohrungen waren, die die Probleme in meinem Vergaser verursacht haben.

Beim 1. Versuch alles wieder zu montieren musste ich feststellen, dass die Schwimmerkammerdichtung leider nicht mehr ihrem eigentlichen Zweck des Abdichtens nachkam. Also alles wieder retour und eine neue Schwimmerkammerdichtung gebastelt. Hatte vor einigen Jahren für die XL eine NBR Schnur mit 2mm Durchmesser besorgt und daraus schon einmal eine Dichtung geschneidert. Die hält jetzt schon 5 Jahre und hat einen Materialwert von ca. 0,1€.

Diesmal vor dem Zusammenabau aber getestet ob die Eigenbau-Dichtung funktioniert. Alles i.O.

Heute abend dann alles wieder zusammen gebaut und das gesamte Heck und Auspuffanlage mit neuen Krümmerdichtungen montiert. Fahren konnte ich aufgrund des Wetters aber noch nicht.

Im Leerlauf läuft sie jetzt schon erheblich konstanter und auch die Choke-Funktion ist gegeben. Mopped dreht mit Choke nicht mehr sofort auf 3.000 U/min. Beim langsamen Schliessen des Choke stirbt sie dann in kaltem Zustand ab. Vor der Vergaserreinigung lief sie sofort, auch ohne Choke, bei stark schwankender Leerlaufdrehzahl weiter.

Morgen kommt dann die Nagelprobe, wobei ich aber sehr optimistisch bin, den Fehler für die zu fette Verbrennung gefunden zu haben. Evtl. ommt dann noch die Einstellprozedur für die LLGRS wobei ich diese jettzt erst einmal gem. Handbuch 3 Umdrehungen geöffnet habe. Mal schauen was die Grundeinstellung so kann. Bis auf eine neue Zündkerze, 2 neue Krümmerdichtungen sowie die neue Schwimmerkammerdichtung wurden keinerlei Teile getauscht. Alles Düsen und auch das Mischrohr sind noch original.

Nochmals ganz herzlichen Dank an den Langer650 für seine Bereitschaft, einem Forumsneuling so zur Seite zu stehen. Das ist nicht selbstverständlich.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von langer »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 29 Jul. 2015 21:26

Moin Dieter,

wobei mich jetzt noch fuchst die zwei eingepressten Messingbuchsen (letztlich kalibrierte Luftdüsen), für den Aircut Bypass,
von der die eine sogar noch mit Grünspan "dicht" war (und dass mir...), zunächst übersehen zu haben.

Der "dichte" Bypass (2. Anteil Korrekturluft Teillast) war bei diesem Keihin auf jeden Fall für ein zu fettes Leerlauf / Teillastgemisch verantwortlich
denn "dass" hatte genau den Effekt als wäre das Aircut "dauerbetätigt".

Im Teller des Oberteil (Ring um die Unterseite der Gleichdruckmembrane) stand auf jeden Fall sehr lange Zeit Wasser.
So lange dass das Messing dermaßen Grünspan angesetzt hatte.
Meine Vermutung wie "dorthin" (ohne das der Motor während der fahrt "ertränkt" wurde) Wasser kommen kann ist
das der während Standzeit öfters mal kurz laufen gelassen wurde (Kondenswasser, sehr aggresiv).
Also leidet bei dieser Todsünde nicht nur die Graugussbuchse (Kohlensäure, Ringe fressen ein...) nicht nur der Zylinder.
Grüsse langer 8-)
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 30 Jul. 2015 16:15

Hi Tommy,

bei meiner war die Montage der oberen Membran vollkommen einfach. Die Membran war nicht geschrumpft und liess sich einfach in die dafür vorgesehene Nut einlegen. Verdrehen kann man die auch eigentlich nicht, da dafür extra eine kleine Einkerbung vorhanden ist die man nur mit dem Gehäuse übereinander bringen muss.

Habe leider vergessen davon noch Bilder zu machen, aber das ganze ist wirklich kein Hexenwerk. Habe den Gasschieber bei der Montage des Deckels mit einer Hand nach oben geschoben und dann die Deckelschrauben über Kreuz angezogen.

Ich hatte zuerst angenommen, dass es sich dabei wirklich um eine dünne Membran (ähnl. einem Luftballon) handelt, aber in Wirklchkeit ist diese Membran schon fast so dick wie ein Fahrradschlauch, da besteht eigentlich auch kaum Gefahr die unbeabsichtigt einzureissen o.ä. Einfach nur ein wenig Sorgfalt walten lassen, dann geht es problemlos. Zumindest bei mir.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von langer »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 30 Jul. 2015 21:38

Dieter, deine Membran war auch tatsächlich nicht geschrumpft. Ein eher seltener Fall.

Eine geschrumpft (das kommt häufig vor) funktioniert bei korrektem Einbau, das ist übrigens generell die wichtigste Voraussetzung, trotzdem einwandfrei.
Die saubere Montage einer geschrumpften Membran ist mit der richtigen Methode kein Hexenwerk.

Die eigentliche Membrane ist schon ein wenig dünner als ein Fahrradschlauch. Der dickere Teil ist nur am oberen Rand welcher in der Nut liegt.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 30 Jul. 2015 22:54

Zu früh gefreut....

Heute hab ich die Domi mal warmgefahren und etwas getestet. Leider ist der schwankende Leerlauf bei warmem Motor immer noch vorhanden. Pendelt im Stand zwischen 1100 und 16oo Umdrehungen. Zusätzlich kommt jetzt noch ein Beschleunigungsloch dazu. Wenn man das Gas etwas heftiger öffnet, kommt erst mal nichts, so als wenn sie sich verschluckt. Kurz danach geht es dann deutlich vorwärts. Max. Geschwindigkeit auf der Bahn gem. Tacho ca. 160 km/h.

Nach Verstellen der LLGRS in Richtung magerer, wurde es etwas besser. Bin jetzt bei nur noch 1,75 Umdrehungen geöffnet.

Beschleunigungsverhalten ist im Moment deutlich schlechter als vor der Vergaserdemontage. Kann es evtl. doch an einer nicht ganz sauber installierten Schieber-Membran liegen?

Werde das ganze morgen nochmal etwas genauer testen und das Verhalten dann detaillierter beschreiben.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von langer »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 30 Jul. 2015 23:05

Schwankender Leerlauf... war gesichert alles Unterdruckmäßige dicht ? Ansaugstutzen keine Haarisse, Flansch ganz sicher dicht ?

Stutzen zum Luftfilterkasten (wichtig beim Gleichdruck) dicht ?
Am / im Luftfilter alles Original ? Was für ein Filter ist drin ? Wie sieht‘s mit dem Zustand des Luftfilter aus ?

Schwimmerstand korrekt / Schwimmerventil ist bei zu auch wirklich dicht ?

Schlechte Übergänge:

Ja nochmal Membran kontrollieren.
Kolben nochmals auf Hubweg, leichtgängigkeit über den kompletten Hub prüfen.
Undichtigkeiten auf dem Weg zum Luftfilterkasten (bei Gleichdruck sofortige Wirkung auf Übergänge) !
Schwimmerstand !Nadel korrekt verbaut, gerade, Höhe.
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

RE: Vergaser Ultraschall reinigen, 28 Sep. 2015 23:22

Nach etwas längerer Standzeit konnte ich mich in den letzten Tagen mal wieder der Domi widmen. Habe zwischenzeitlich einen Vergaser-Reparatursatz von Keyster besorgt.

Da sind alle Düsen und Regulierschrauben sowie eine Schwimmerkammerdichtung enthalten. Das Paketchen machte einen guten Gesamteindruck.

Aufgrund der unklaren Situation der Gasannahme im Bereich von 4.000 U/min habe ich den Vergaser noch einmal ausgebaut und die beiden Membranen entfernt um sicher zu gehen, das beim letzten Einbau kein Fehler aufgetreten ist. Beide Membranen saßen richtig und gut in der Nut. Hatte aber beim letzten Zusammenbau aber nicht dran gedacht, den Kolben leicht einzuölen, was ich jetzt nachgeholt habe. Am Vergaser wurde zum wiedereinbau nur die LLGRS aus dem neuen Keyster-Satz verbaut. Alle anderen Düsen und Regulierungen sahen eigentlich noch recht gut aus und sind weiterhin Original.

Offenbar war die korrodierte und von mir gereinigte und polierte LLGRS der Übeltäter für den schlechten Übergang. Seit dem Wiederzusammenbau läuft das Mopped wieder wie vor der gesamten Reinigungs- und Kontrollmaßnahme. Guter Durchzug und relativ konstanter Leerlauf sind vorhanden. Der Spritverbrauch scheint sich jedoch noch nicht gravierend geändert zu haben. Lag beim ersten Tanken nach ca. 150km bei einem Verbrauch von ca. 5,7 l was m.E. nach immer noch deutlich zu hoch ist.

Die Antriebskette scheint noch die Originale und noch nie gewechselt worden zu sein. Aufgrund der langen Standzeit beim Vorbesitzer war/ist diese relativ stark angerostet gewesen. Habe bisher da nur oberflächliche Korrekturen mittels Drahtbürste und Kettenfett vorgenommen. Einzelne Kettenglieder sind aber nicht wirklich beweglich, so dass die Kette einschl. Kettenblatt/Ritzel demnächst ausgetauscht werden wird. Hoffe das sich dadurch der Spritverbrauch noch einmal etwas reduzieren lässt. Wird wohl aber erst in der Winterpause stattfinden. Bis Ende Oktober läuft das Saisonkennzeichen und solange wird erst einmal nichts mehr gemacht.

Außer vielleicht wenn jemand noch einen originalen rechten Spiegel entbehren kann...

Der letzte Satz gilt übrigens heute immer noch...
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

So das war's. Wenn jetzt drüben irgendwann zugemacht werden sollte, habe ich das zumindest gerettet.
Vielleicht hilft es ja in Zukunft noch jemandem weiter.

Ab jetz kann bei Bedarf auch wieder weiter gepostet werden.
Nachricht vom Moderator:
Danke, Dieter. Und ich habe die Beiträge den ursprünglichen Verfassern zugeordnet.
- steffen
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Re: Vergaser Ultraschall reinigen

Beitrag von Q-rare »

Sehr gut, Steffen!!
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