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welches Lenkkopflager?

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Moderator: Domitreffen

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sewan
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welches Lenkkopflager?

Beitrag von sewan »

hi, ich muss ein paar Lager tauschen, wenn ich eh schonmal alles in der Hand habe... zB das Lenkkopflager. Da sind Kegelrollenlager wohl besser als die originalen Kugellager. Kann da wer von euch ne Marke empfehlen? Und die obere Buchse vom Federbein muss auch neu. Wo kauft ihr so eure Teile?
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Andreas_NRW
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Andreas_NRW »

Hallo sewan,
für „wo kauft ihr……“ gibt es den:
viewtopic.php?t=47
.
und für das Thema Lenkkopflager gibt es in diesem Forum auch bereits jede Menge mitgeteiltes Wissen..
.
ja ja ich weiß es ist langweilig und immer wieder die 💩 Antwort auf die FrageAllerFragen
Im Dienste der Übersichtlichkeit und zur Verhinderung des gefühlt 99sten Thread zum selben Thema,
lautet mein Rat : einfach mal die sogenannte Suchfunktion 😏
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Enola Gay
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Enola Gay »

Hallo Sewan (hast Du eigentlich einen Namen ?);

Schau doch mal in der Kopfzeile > dort gibt es eine Rubrik ... Wo kauft man Teile ... dort hat sich ein Mitglied 'richtig_Arbeit' gemacht (!)
Sich dort erstmal 'einzulesen' bevor man sich mit einem Bier i.d. Hand einfach zurücklehnt - und weil es so schön einfach ist, ... Ich frag einfach mal das Forum ... damit würdigst Du die Arbeit der Forums-Macher herab - und auf jede deiner derartigen Anfragen wirst Du zukünftig weniger Antworten erhalten ... ;
(so, Meckermodus aus ;) )

mfG. Herbert
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Verfasser
sewan
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von sewan »

ok, ihr habt ja recht. sewan ist mein Name;-)

Verfasser
sewan
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von sewan »

hi, jetzt habe ich mich etwas eingelesen (danke für den Arschtritt;-) und habe eine Frage zur Qualität einzelner Firmen: zB Tourmax, Taugt das was?
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Enola Gay
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Enola Gay »

und habe eine Frage zur Qualität einzelner Firmen: zB Tourmax, Taugt das was?
Hallo Sewan - geht doch ;) - 8-) - :D ;
Jede Frage nach der Qualität von Teilen ist vor allem eine Frage wo man den Schwerpunkt setzt - 'ewiges_Leben' oder 'günstiger_Preis'.
Zuerst möchte ich mal mit dem (nicht auszurottenden) Vorurteil aufräumen - Kegelrollen-Lager sind als Lenkkopflager besser als Radial-Kugellager.
Der Satz hat bestenfalls eine Berechtigung, wenn Du einen Seitenwagen anbauen willst, weil dann die Belastung a.d. Lenkkopf-Lager nicht mehr nur von vorne (oder hinten) kommt, sondern dann auch noch 'Quer-Belastung' durch das Kurven fahren entsteht ... ;

Du kannst gerne (irgendwann mal) einen Supersportler wie eine Fire-Blade oder eine R-1 mit Kegelrollen-Lagern ausrüsten - ein solches Moped ist dann im Geschwindigkeits-Bereich bis 50km/h absolut 'unfahrbar' - Man wird nur in 'Schlangenlinien' unterwegs sein - da das 'Losbrechmoment' von Kegelrollen-Lagern wesentlich höher ist, als das von serienmäßig verbauten Kugellagern.

Die Teile von Tourmax u. ähnlichen Anbietern werden ausschließlich in 'Billig-Lohn-Ländern' wie China, Thailand oder Vietnam hergestellt - auch wenn 'japanische Qualität' oder ... 'Hersteller-Qualität' oder andere Formulierungen gebraucht werden.
Das heißt aber keinesfalls, das solche Teile 'nichts_taugen' (!)
Sie sind halt einfach 'billiger' - wenn solche Lager dann halt nicht ganz so lange halten, wie ein 'originales_Lager' - was soll's ... ;

mfG. Herbert
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steffen
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von steffen »

Man könnte nun die Frage stellen: Woher bezieht Honda seine/ihre OEM-Lenkkopflager?
Werden die tatsächlich in Japan gefertigt?
Das herauszufinden ist vermutlich nicht so einfach, schätze ich.

Gruß,
Steffen
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Enola Gay
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Enola Gay »

Hallo Steffen - das hängt im Wesentlichen davon ab in welchem Land die jeweilige HONDA produziert wurde.
Man kann dies leicht anhand der Fg.-Nr. erkennen - ein in Japan hergestelltes Fzg. hat eine Fg.-Nr. die mit den Buchstaben/Zahlen JH2... beginnt. Bei Hondas z.B. aus Thailand beginnt die Fg.-Nr. mit MLH... - Modelle die in USA gefertigt werden haben eine Fg.-Nr die mit 1HF... beginnt.
Da Honda ein 'Global-Player' ist, und die Produktionsorte über den Globus verteilt sind, muss ich auch manchmal 'raten' ;) - 8-) .
Bei JH2... Modellen kann man sicher davon ausgehen, dass dort ausschließlich japanische Lager verbaut sind. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Hondas die in 'Billiglohn-Ländern' produziert werden, teilweise auf lokale Produkte zurückgegriffen wird.
Gesichert kann man dies nur durch die ET.-Nr. feststellen - eine Honda ET.-Nr. ist normalerweise wie folgt gegliedert
> xxxxx - xxx - xxx < an den letzten Zahlen-Block können im Bedarfsfall noch 2 Buchstaben hinzugefügt werden, die sich dann auf die Herkunft oder Güte des Ersatzteils beziehen.
Ich habe mal vor sehr vielen Jahren einen HONDA Teile-Lehrgang mitgemacht - damals waren einige Mechaniker dabei die mehrere Marken bedienen mussten - die haben bestätigt, dass die ET.-Nr. Fabrikat-Übergreifend aufgebaut sind ... ;
Einen Schlüssel dafür gibt es freilich nicht ;) - :D ;

mfG. Herbert
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dieCobra
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von dieCobra »

Ich fahre All balls, Radlager wie LKL Kegelrollenlager.

Preiswert.

Grüße
Andi
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Tolek
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Tolek »

Enola Gay hat geschrieben: Mo 22. Jan 2024, 12:20
Du kannst gerne (irgendwann mal) einen Supersportler wie eine Fire-Blade oder eine R-1 mit Kegelrollen-Lagern ausrüsten - ein solches Moped ist dann im Geschwindigkeits-Bereich bis 50km/h absolut 'unfahrbar' - Man wird nur in 'Schlangenlinien' unterwegs sein - da das 'Losbrechmoment' von Kegelrollen-Lagern wesentlich höher ist, als das von serienmäßig verbauten Kugellagern.


mfG. Herbert [/size]
Hab Kegelrollen mal in meine VFR400 eingebaut .So wie du schreibst ein leichtes taumeln bemerkt obwohl das Lager nicht knapp eingestellt war .Reicht die größere Fettpackung und Rollen schon aus ,damit das trozdem wei ein kleiner Lenkungsdämpfer ist ?
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Enola Gay
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Enola Gay »

Hallo Kuno :) ;
danke der Nachfrage (das ist Ernst gemeint - und zeigt, das wenigstens einer über meine Zeilen 'Nachgedacht' hat) ;)
Die derzeit üblichen LKL - Kugellager haben im Regelfall zwei Kugel-Laufringe die mit 1/4" Kugeln bestückt sind. Davon haben im Fahrbetrieb pro Laufring gerade mal 2 Kugeln Druck-Kontakt zu den beiden Laufringen (innerer u. äußerer Kugellaufring) das ergibt bei insgesamt 4 Lagerkugeln von 6,35mm Durchmesser eine Punktuelle Auflage von wenigen qmm.
Übertrage das Ganze jetzt mal auf ein Kegelrollenlager - da ist die Auflage ebenfalls auf 4 Wälzkörper beschränkt - allerdings beträgt die Auflagefläche dieser 4 Wälzkörper ungefähr den 10fachen Wert einer 1/4" Kugel (!)
Selbstverständlich spielt die Güte der Fett-Füllung und die eingestellte Vorspannung des LKL (wie richtig erkannt) ebenfalls eine wesentliche Rolle für die Funktion dieses Lagers.
Unsere Domi's und NiXen sind gegenüber schlecht geschmierten oder falsch eingestellten LKL eher 'unempfindlich' - bis man da ein verschlissenes LKL am eigenen Moped im Fahrbetrieb erkennt, das kann schon mal recht lange dauern (es geht halt nicht über Nacht kaputt 8-)) - und wenn man immer mit dem selben kaputten LKL unterwegs ist, dann gewöhnt man sich unglaublich schnell daran (ich bin da keine Ausnahme ;) ).
Ich kann nur jedem Empfehlen einmal etwas mit der Einstellung des (eigenen) LKL zu Experimentieren (etwas lockerer einstellen u. etwas fester einstellen - und mit diesen Einstellungen zu Fahren) den Ursprünglich eingestellten Wert hat man sich natürlich 'markiert' und 'aufgeschrieben' !
Man wird 'erstaunt' sein, was eine winzige Verdrehung der Einstell-Mutter so bewirkt (!)

Viel Spass beim ausprobieren ... ;
mfG. Herbert
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Tolek
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Tolek »

Danke Herbert , hatte mal ne BMW 650 Dakar ,die erst ab einer bestimmten , kleinen , Schräglage abkippte .Dacht das ist bei der normal ,weil BMW nunmal ganz andere Enduros baut .War aber ne Rastung durch eingeschlagene LKL .Seitdem ist mir bewußt ,was dieses Lager für einen großen Einfluß aufs Fahrverhalten hat .Die Problematik mit Kegelrollen wo der Vorteil ins Nachteil umschlägt ,hätte ich nicht gedacht . :shock:
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dieCobra
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von dieCobra »

Selbst das Anziehen der Kontermutter bewirkt schon ein gewissen Druck, den man merkt. Ich auf jeden Fall.

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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Tolek »

Komisch finde ich ,daß BMW sogar nach Nm einstellt .Auch wenn das nur wenige Nm wären ,ist dann doch Druck dahinter .
r
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Andreas_NRW
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Andreas_NRW »

Tolek hat geschrieben: Di 23. Jan 2024, 11:32 Komisch finde ich ,daß BMW sogar nach Nm einstellt .Auch wenn das nur wenige Nm wären ,ist dann doch Druck dahinter .
r
Könnte es sein daß das Anzugsmoment nur für die Kontermutter ist?

Tolek
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Tolek »

Nö ,glaube nicht , ist aber auch schon paar Jahre her .
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dieCobra
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von dieCobra »

Andreas_NRW hat geschrieben: Di 23. Jan 2024, 12:52
Tolek hat geschrieben: Di 23. Jan 2024, 11:32 Komisch finde ich ,daß BMW sogar nach Nm einstellt .Auch wenn das nur wenige Nm wären ,ist dann doch Druck dahinter .
r
Könnte es sein daß das Anzugsmoment nur für die Kontermutter ist?
War das nicht sogar um die 100 Nm.
Ich schaue mal gleich in WHB.

Grüße
Andi

Lenkeinstellmutter 5 Nm
Lenkschaftmutter 100 Nm
Da die Lenkeinstellmutter aber meistens Fett belastet ist, ziehe ich die bisschen mehr als handfest an und löse die 1/4 Umdreh. Und dann wird gelenkt.
Dann noch die Schaftmutter mit der Gabel druff, und wieder lenken. So lange bis es passt. 8-)
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Tolek »

Ich baue das Rad aus und die Achse wieder ein .Dann kann man gut rütteln mit wenig Gewicht drann ,Finger an den Lenkkopfunterkante hinten zum fühlen.
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Barniebutsch
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Re: welches Lenkkopflager?

Beitrag von Barniebutsch »

Lenkkopflager nach WHB einstellen funktioniert nicht wirklich.

Habe diese Prozedur nicht erst einmal hinter mich gebracht. Zum erstenmal bei der Sumo, weil die war in langsamen Kurven nicht fahrbar. Das war 2015.
Untere Gabelbrücke rein, Gabelholme drin, Vorderrad raus. Hakenmutter mit zwei Fingern bis spielfrei angezogen, obere Gabelbrücke drauf und Mutter mit Drehmoment angezogen. Mit Gewalt konnte ich alles drehen, fahrbar war in dem Zustand gar nichts. Also obere Gabelbrücke wieder runter, Hakenmutter etwas gelöst und alles wieder zusammen. Immer noch fest.
Obere Gabelbrücke also wieder runter, Hakenmutter wieder auf spielfrei angezogen und mit dem Edding eine Markierung drangemalt, um den Vorgang reproduzieren zu können. Dann Hakenmutter eine Viertelumdrehung gelöst, obere Gabelbrücke drauf und festgezogen. Und siehe da, ich war fast schon dort, wo ich hinwollte. Gabelbrücke ließ sich leicht drehen, hatte aber noch minimal fühlbares Spiel. Also wieder auseinander, Hakenmutter 1 Millimeter zugedreht, alles wieder zusammen.

Das Ergebnis war ein absolut leichtgängiges Lenkkopflager ohne fühlbares Spiel. So wollte ich das haben. Motorrad zusammengebaut und Probefahrt. Ein Traum. Im Nachhinein war das vielleicht der Grund, warum die Sumo mit keinen 15 000 km auf der Uhr bereits fünf Vorbesitzer hatte.

Und ich bin nicht der Einzige, der diese Erfahrung so gemacht hat, wie ich hier lesen konnte. Siehe Cobra-Andy. Das beruhigt mich.

Warum jeder bei einstellbaren Lagern so penibel vorgehen sollte?

Auch wenn das Lagermaterial gehärtet ist, ab einer bestimmten Belastung fängt das Material erst an zu fließen, dann bricht es.
Ein zu großes Lagerspiel bewirkt, daß nur wenige Kugeln Kraft übertragen können, die anderen "klappern" nur drin rum. Durch dynamische Schläge, die die Fließgrenze vom Stahl überschreiten, bilden sich Abdrücke in der Lagerschale durch die Kugeln, die die meiste Kraft übertragen. Zu viel Vorspannung hat den gleichen Effekt, die Belastung durch die Fahrdynamik plus die Vorspannkraft können ebenfalls bewirken, daß das Material der Lagerschale anfängt zu fließen. Und sich dadurch Abdrücke in der Lagerschale bilden, das Lager dann rastet. Außerdem entsteht durch zu viel Vorspannung eine hohe Reibung.
Ein sich drehendes Lager ist nur bis zu einer bestimmten Belastungsobergrenze funktionsstabil. Bei einem (nahezu) spielfrei eingestellten Lager übertragen im Grunde alle Kugeln auf der Belastungsseite die auftretenden Kräfte, zwar nicht alle gleich viel, aber die Fließgrenze vom Stahl wird an keinem Punkt erreicht. Somit bleibt das Lager intakt. Vorausgesetzt, die Lagergröße wurde vom Konstrukteur richtig dimensioniert.

Seit ich meine Fahrzeuge selbst repariere, egal ob Fahrrad oder Motorrad, durch die damalige Erklärung meines Vaters zu dieser Materie, die mir absolut logisch erschien, hatte ich noch nie ein rastendes oder irgendwie anders verschlissenes Lenkkopflager. Auch nicht in der MZ mit Seitenwagen habe ich das hinbekommen. Deshalb habe mich immer gewundert, wieso es an dieser Stelle bei vielen Fahrzeugen solche Probleme gibt.
Und weil bei der Sumo das LKL so verspannt war, habe ich danach noch die originale Domi in gleicher Weise behandelt. Noch nicht mal neues Fett reingeschmiert. Nach knapp 90 000 km ohne jede Wartung an der Stelle ist der Zustand des LKL beanstandungsfrei.
Gruß aus dem Erzgebirge

Bernd
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