Auch meiner einer ist gut und wohlbehalten zuhause angekommen. Dank meines Taxi-Fahrers Günther, der mich, meine Domi und Unmengen an Domi-Gebrauchtteilen, die wiederum der verspätete Weihnachtsmann in Form von Stefan mir mitgebracht hatte, sicher vor meiner Hautür abgeladen hat. Mensch und Material haben das Wochenende gut überstanden. Das Putzen der Domi und den Umbau auf Straßenbetrieb erspare ich mir dieses Mal allerdings, da es in zwei Wochen schon wieder ins Gelände geht.
Nun aber zum eigentlichen Thema - die Vogesen Endurotour:
Stefan, Sven, Günther und ich haben uns am Freitag abend in Herbolzheim eingefunden. Nachdem wir die Domis abgeladen und geparkt haben...
... sind wir erstmal zünftig essen gegangen und haben den Abend bei einem Gläschen Wein und vielen Benzingesprächen ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen sind wir mit unseren Domis und Stefan mit seiner KTM nach Kenzingen auf's Trainingsgelände gefahren. Arno und Ilona trafen kurz darauf ebenfalls ein.
Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde und der Gruppeneinteilung ging es auch schon los mit den Grundlagen des Fahrens im Gelände. Dickschiffe waren auch dieses Jahr wieder dabei. Zwei BMW R1200 GS Adventure. Eine davon mit schon etwas abgefahrenen Reifen, die so oder so für's feuchte Gelände nicht sonderlich getaugt hätten. Ich betete für schönes Wetter, damit wir die BMW nicht alle paar Meter aus dem Schlamm ziehen mussten. Meine Gebete wurden von Petrus erhöhrt. Und auch was die Fahrkünste des BMW-Fahrers betraf, wurde ich eines Besseren belehrt. War er doch immerhin mit 69 der älteste der Truppe. Und es war erstaunlich mitanzusehen, wo er dieses Dickschiff überall durch brachte.
Das Wochenende bzw. die Tour beginnt stets mit zwei Stunden Grundlagentraining. Das ist im Prinzip der "Crashkurs" von dem, was Stefan Hessler den kompletten Samstag macht.
Daher ist diese Vogesentour nur empfehlenswert für Leute, die schon etwas Erfahrung haben beim Fahren im Gelände.
Ilona beim Bremsmanöver...
...und beim am Hang Anfahren:
Und wie heißt es so schön: Runter kommen sie alle.
Ruckzuck war 11:00 Uhr.
Nach der Mittagspause ging es dann los in Richtung Frankreich:
Selfiee:

Ich hatte gerade Zeit dafür, weil vor uns ein Traktor den Weg versperrte. Der musste erst wegfahren.
Und wie man sieht: Wir haben uns auf die kühle Witterung vorbereitet. Ich habe Stefans Tip befolgt und habe mir die Lüftungsgitter am Crosshelm zugetapet, damit die Zugluft nicht zu heftig wird.
Insgesamt sind wir mit den niedrigen Temperaturen gut zurecht gekommen. So eisig wie befürchtet war es nicht. Und da man beim Endurofahren ständig in Bewegung ist, wird es einem auch nicht kalt. Ich hatte relativ schnell die Wärmste Schicht meiner Kleidung (Fleeceshirt) wieder ausgezogen. Ein T-Shirt, ein langes dünnes Funktionsshirt, sowie die Membrane in der Jacke plus eine dünne Sturmhaube haben mir voll und ganz ausgereicht.
Arno:
Mittlerweile haben wir den ersten Berg erklommen:
Auf Wunsch meiner Tochter - Selfiiee Nr. 2.
Ross und Reiter:

Und, nein. Ich habe (noch) keine Glatze.

Aber die Haare sind derzeit sehr kurz gehalten.
Das Denkmal zu Ehren der abgeschossenen Air-Force Piloten haben wir dieses Mal bereits auf dem Hinweg mitgenommen:
Kam da nicht irgendwo ein Geräusch her?
Den ersten Tag hatten wir geschafft. Wir, die "Touristengruppe" waren die ersten, die am Hotel ankamen.
Das obligatorische Bier zum Ausklang des Tages am Hotel:
Zwischen den schmalen und leichten Enduros sieht so eine GS Adventure aus, wie ein überdimensionierter Gelände-Großroller.
Die Alte Dame hat sich wacker geschlagen:

Es scheppert und klappert hinten und vorne. Aber laufen tut sie.
Gleiche Unterkunft wie letztes Mal: Auberge Du Saut Des Cuves in Xonrupt-Longemer:
Stefans Harteier-Gruppe kam etwas später an:
Auch Sven fuhr bei den Harteiern am ersten Tag mit,...

...wechselte aber am zweiten Tag in die mittlere Gruppe.
Wir hatten sogar dasselbe Zimmer wie letztes Jahr.
Stefan macht sich breit.
In der Zeit, während wir zu Abend gegessen haben, fing es dann doch noch an, leicht zu regnen. Es reichte aber nicht aus, um aus den trockenen Pisten eine Schlammschlacht zu machen. Im Gegenteil. Das Bisschen Regen sorgte dafür, dass es weniger staubte.
Sonntag, frühmorgens bei ca. 5°C:
So richtig viel Dreck hängt nicht dran:
Von Angesicht zu Angesicht:
Und dann wurde es aber recht schnell recht anspruchsvoll. Hier ging es sprichwörtlich durch's "Unterholz". Der weiche aber griffige Boden war gespickt mit Baumwurzeln und sonstigen Holzresten von der letzten Rodung.
Wir helfen dem GS-Treiber über das schwierige Terrain:
Ilona abwartend. Und meine Domi parkt lässig am Baum:
Und weiter gehts:
Stefan - unser Guide - und Günther:
Verschnaufpause für mich.
Dieser Abschnitt war auch für mich echt anspruchsvoll. Und ich bereute es, dass ich morgens noch das Fleeceshirt wegen der niedrigen Temperaturen wieder angezogen hatte. Ich schwitze mir ziemlich einen ab. Letztendlich habe ich sogar das Tape am Helm wieder weggemacht, damit die feuchte Atemluft besser abziehen konnte und mir nicht dauernd die Brillen beschlugen.
Unser Guide, Rolf der GS-Treiber und Günther:

Respekt, was der ältere Herr in der Mitte mit seiner Adventure so getrieben hat. Wir mussten ihm zwar mehrmals am Tag helfen, sein Dickschiff wieder aufzurichten (wobei so eine GS ja dank Hängetitten und Sturzbügel nie tief fällt), aber er ließ sich nicht unterkriegen und fuhr auch wirklich die komplette Strecke ohne irgendwelche Umfahrungen mit uns mit.
Mittagspause auf dem Col du Plafond - wie letztes Jahr bereits:
Letzte Pause bevor es wieder runter ins Rheintal ging:
Günther beim Schrauben an seiner Domi:
Durch den "Baumknutscher" hatte sich offenbar sein Tank etwas aus der Halterung gelöst und drückte dadurch die Seitendeckel nach außen.
Kampfspuren an Ilonas Mopedhose:
Auch sie hat sich sehr wacker geschlagen.

Mit ihrer 400er DRZ scheint sie für sich das richtige Gefährt für's Gelände gefunden zu haben.
Hiermit ist mein Vorrat an Fotos soweit auch erschöpft. Der Rest der Tour ist schnell erzählt:
Wir mussten nur noch eine Bergkette überqueren, bevor wir wieder das Rheintal im Blick hatten. Die unbefestigten Wege dorthin waren gut zu fahren. Im Rheintal machten wir uns ein paar Abkürzungen über den ein oder anderen Feldweg zunutze und ließen nochmal etwas Staub aufwirbeln. Aber der Überquerung des Rheins ging es komplett auf der Straße zurück zum Trainingsgelände, wo sich dann die Gruppen langsam auflösten.
Mit dem Wetter hatten wir auch dieses Jahr richtig Glück. Der Regen kam erst, als wir schon gemütlich beim Abendessen saßen. Der Boden war trocken. Größere schlammige Passagen hatten wir eigentlich nicht, lockerer Erdboden hingegen schon. Aber dieser war mit den passenden Reifen immer gut zu fahren.
Das war's von meiner Seite.
In zwei Wochen geht es dann weiter in Thüringen.
Gruß,
Steffen