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Kabelbruch

Verfasst: Sa 1. Apr 2017, 22:14
von dieCobra
Ein hallo an die Elektriker unter uns,

zum wiederholten Male ist die Leitung zum Navi direkt am Anschluss der Batterie defekt.
und diesmal beide Leitungen + und -.
Einfach pulverisiert.
Die innere Kupferleitung ist zerbröselt.

Re: Kabelbruch

Verfasst: Sa 1. Apr 2017, 22:16
von dieCobra
und noch ein Bild.
Grüße
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: Sa 1. Apr 2017, 23:12
von langer
Korrosion, unterstützt durch Elementbildung (die Nähe zur Batterie, deren Ausgasung). Die Vibrationen tun dann das übrige.
Waren die Kabel lang genug (Vorrat, Schleife) um die Vibrationen "aufzunehmen" ?

Gelötet oder gequetscht ?

Falls gelötet, mit welchem Flussmittel ?

PS.
Die Litze sieht sehr grob aus. Täuscht das auf dem Bildern ?
Grobe Litze bricht schnell.

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 00:16
von dieCobra
Die Kabel sind lang genug, zweimal ein Handschlaufe unterm Sitz versteckt.
Kann eine zu e Batterie ODYSSEY Hawker ausgasen?
Die Kabelenden erst versilbert, dann gequescht und nochmals verlötet.
Es ist wohl Flussmittel im Lötdraht und ich tunke vorm Löten in ein Löffett extra ein. Das habe ich von meinem Großvater geerbt. Alter?, keine Ahnung.
Aber, in dieser Handschlaufe, ca. 15cm Kabel, sind zur schnellen Entkopplung Japanstecker eingearbeitet und genau so angelötet. Da ist aber nichts, alles heile.
Ratlosgruß
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 00:19
von langer
PS.
Die Litze sieht sehr grob aus. Täuscht das auf dem Bildern ?
Grobe Litze bricht schnell.

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 00:22
von langer
dieCobra hat geschrieben:...und ich tunke vorm Löten in ein Löffett extra ein...
Dann ist die Sache klar.
Das nächste mal Kolophonium und nur dies !

Und falls die Litze grob ist eine feine Litze verwenden.

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 00:30
von dieCobra
Erstmal danke für die Antwort.

Litze= Kupferkabel?
Wo dran erkennt man grob und fein?

Grüße
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 00:51
von langer
Litze bedeutet pro Leiter nicht eine einzige Ader sondern viele Einzeladern.
Da gibt es allerdings Unterschiede, von grob bis fein (bis hin zu superfein). Je "feiner" eine Litze je höher die Anzahl der Einzeladern.
Grundsätzlich gilt, je feiner eine Litze (abgesehen von den dann auch besseren elektrischen Eigenschaften) desto weniger Bruchempfindlich.

PS.
Was für ein Querschnitt (in mm²) hat dein Kabel ?
Mal ein Stück von deinem verwendeten Kabel abisolieren und die Adern zählen.

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 11:58
von steffen
Ich muss mir da auch mal was überlegen.
Das Kabel meiner Steckdose (ausschließliche Nutzung durch das Navi), das ich von der Batterie vor zum Lenker verlegt habe, bricht auch ständig. Vorzugsweise direkt am Anschluss an der Batterie, dort wo es gequetscht wurde. Gelötet habe ich nichts.
Aber die Domi ist mit ihren Vibrationen dahingehend sehr undankbar. Habe schon versucht, mit ordentlich Isolierband das Kable an der Stelle zu stützen. Bringt aber nicht viel.
Wie haben das die Japaner hinbekommen, dass der originale Kabelbaum so langlebig ist?

Gruß,
Steffen

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 12:17
von Andreas_NRW
Also ich hab mal gelernt das im Fahrzeug und Flugzeugbau und anderen Vibrationsumgebungen nicht ohne Grund
möglichst "nur" gequetscht wird..
Lötstellen sind "steif", da kommt es infolge der vorhandenen Schwingungen gerne zu solchem Materialversagen.
.
.
Ist allerdings eine"Weisheit" aus meiner elektricktronick Ausbildung anno "Damals"

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 12:24
von LC4_66
So kenne ich das auch. In der KFZ Elektrik wird wegen den Vibrationen sehr hochwertiges Kabel verwendet, das bricht auch nicht so schnell. Darüber machen sich die Hersteller von Zubehör aber weniger Gedanken und dann hat man dort die Probleme.

Re: Kabelbruch

Verfasst: So 2. Apr 2017, 17:06
von dieCobra
Bei mir ist es nicht das Originale Navikabel sondern mit Lautsprecherkabel aus dem Elektronikladen ca. 15 cm mit Japanstecker (da ist nichts dran) verlängert.1mm² feinadrig. die originalen Hondakupferkabel kommen mir steifer vor.
Das Lötfett ist von amasan DIN 29454-1 3.1.1.C, Flußmittel zum Weichlöten.
Dieses Mal habe ich noch gelötet, nächstes Mal werde ich nur quetschen ohne vorher zu versilbern.
Grüße
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: Sa 8. Apr 2017, 10:35
von dieCobra
langer hat geschrieben:
dieCobra hat geschrieben:...und ich tunke vorm Löten in ein Löffett extra ein...
Dann ist die Sache klar.
Das nächste mal Kolophonium und nur dies !

Und falls die Litze grob ist eine feine Litze verwenden.
So, Kolophonium und neuen Lötdraht gekauft, (extra mild) :D .

Wie benutzt man das Kolophonium am besten?
Den Draht eintauchen oder benetzen geht nicht, da das Zeug knüppelhart ist. Ist ja auch ein Harz.

Grüße
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: Sa 8. Apr 2017, 11:12
von langer
Äh, kein Kolophonium pur sondern Kolophonium - Zinn (Hohlleiter) dort ist das im Löhtdraht drinnen.

Re: Kabelbruch

Verfasst: Sa 8. Apr 2017, 17:09
von dieCobra
Hehe, beides.
Kolophonium pur und Zinn-Kolophonium.
Und was macht man mit dem Kolophonium pur?

Lötdraht HF32 Sn60Pb38Cu2 Ø 0,8mm 250g von StannolLötdraht HF 32 mit halogenfrei aktiviertem Kolophonium-Flussmittel. Die Flussmittel-Rückstände sind transparent, trocken und wirken nicht korrodierend. Flussmittel nach DIN EN 29454-1 1.1.3.B 3,5%.

und

Kolophonium



Überblick
Säurefreies Flussmittel für den Elektroniker
Hoher Wirkungsgrad
Beschreibung
Säurefreies Flussmittel für den Elektroniker. Durch die Verwendung eines Stabilisators erreicht man bei der Bearbeitung von schwer lötbaren Bauteilen und Baugruppen einen höheren Wirkungsgrad


Grüße
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: Sa 8. Apr 2017, 19:42
von langer
Sammler :D Man nehme für deinen Zweck den Kolophonium-(Hohl)Zinn Draht.

Das pure Kolophonium braucht man dafür (Litze, Kabelösen etc. pp) nicht.
Das ist dazu gedacht "erhitzte" Materialien einzutauchen / zu benetzen (qualmt schön).

Re: Kabelbruch

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 19:00
von Jocker35
Etwas Batteriepolfett am Übergang Kabelschuh zur Leitung / Litze verhindert die Korrosion. Verlöte meine zusätzlichen Anschlüsse, hatte bisher keinerlei Probleme. Batterieleitungen werden zuerst gequetscht und dann ins Lötbad getaucht. Befestigst Du die Leitung unmittelbar nach der Batterie ?
Gruß

Re: Kabelbruch

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 20:01
von dieCobra
Ich habe die Leitung mit ins Batteriefach gestopft und lose gelassen, da noch der Sicherungkasten mit da dran hängt und ich den zugänglich halten wollte.
Am Kabelschuh ist keine Korrosion zu finden, nur unter dem Schrumpfschlauch. An dem Übergang Quetschverbindung/Kabel bekommt man doch kein Polfett hin.
Man hätte es nur auf die Lötverbindung tupfen können.

Grüße
Andi

Re: Kabelbruch

Verfasst: Do 13. Apr 2017, 09:43
von Jocker35
Ich vermute die Leitung ist durch Vibrationen beschädigt worden. Vielleicht gelingt es Dir die Leitung, allerdings Spannungsfrei (mit kleinem Biegeradius) unmittelbar nach der Batterie mit einem Kabelbinder zu befestigen. Auch kannst Du den Leitungsübergang Kabelschuh-Leitung mit einem Schrumpfschlauch zusätzlich verstärken (ein Teil auf dem Kabelschuh, ein Teil auf der Leitung) da wird es auf jeden Fall besser. So würde ich es machen um sicher zu gehen.
Viel Erfolg
Gruß

Re: Kabelbruch

Verfasst: Do 13. Apr 2017, 13:03
von langer
Hatte er (Vorrat, Schrumpfschlauch...) glaub alles gemacht.
Auf seinen Bildern ist eindeutig schwere Korrosion eher schon Frass zu sehen und das kam definitv vom verbliebenen Lötfett (agressiv, stark sauer).

Re: Kabelbruch

Verfasst: Do 13. Apr 2017, 17:01
von dieCobra
Genau, es war nicht blank durchgescheuert oder abvibriert, sondern unter dem Schrumpfschlauch alles pulverig und zerfressen. Da war kein Kupfer mehr zu erkennen.

Grüße
Andi