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Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 21:21
von Barniebutsch
Leider hat es mir heute auf der Schönwetterrunde den Tachoantrieb zerlegt. Den hatte ich aus einer gebrauchten Domi ausgebaut, weil bei mir immer die Plastikzahnräder Karies bekommen haben. Geschätzte Gesamtlaufleistung des Tachoantriebes: etwa 115 000 km.
Heute nun zeigte die Nadel kurz vor dem Ziel nichts mehr an. Weil ich morgen das schöne Wetter auch nutzen will, mußte der Tachoantrieb sogleich repariert werden.
Also Domi auf die Hebebühne, Vorderrad raus und Tachoantrieb von der Welle befreit.
Meine Erwartung von Plastikspänen wurde leider enttäuscht. Stattdessen sah ich im ganzen Fett einen Spalt im Plastikzahnrad. Dieses war also gebrochen. Wie das? Die Zähne waren alle in voller Schönheit vorhanden.
Zange ans Ende der Stahlschnecke gesetzt: Ließ sich nicht drehen. Bissl hin und her geruckelt, dann drehte sich die Stahlschnecke wieder. Plastikzahnrad eingesetzt und versucht zu drehen, ging nicht. Und jetzt?
In Ermangelung eines vorrätigen neuen Ersatzteils im Fundus nach einem gebrauchten Tachoantrieb gesucht und gefunden. Plastikzahnrad im eingebauten Zustand mit Welle dran versucht zu drehen, ging ganz leicht. Plastikzahnrad entnommen und in den defekten Antrieb gesetzt, ließ sich nur mit Gewalt drehen.
Also den gefundenen Tachoantrieb mit Fett geflutet, eingebaut und die Domi für den Sonntag vorbereitet.
Nun könnte ich ja den defekten Antrieb in die Tonne werfen, aber mich interessiert das Innenleben, und, ob man dort präventiv etwas gegen den jetzt aufgetretenen Schaden unternehmen kann. Nur sehe ich irgendwie keine Möglichkeit, das Teil zerstörungsfrei zu vereinzeln.
Deshalb meine Frage in die Runde: Hat schon mal jemand die Stahlschnecke aus dem Tachoantrieb ausgebaut oder weiß wie das funktionieren könnte?
Wenn ich am Montag die Zeit finde, wasche ich die Teile (am neuen selbstgebauten Kaltreinigerwaschtisch) und stelle Bilder ein.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 22:34
von Andreas_NRW
Ich hab mal eine Tachoschnecke zerlegt und gängig gemacht:
Gegenüber vom Welleneingang das Gehäuse anbohren, Ich glaub das war Kerndurchmesser für M6 Gewinde.
Würde mit „Kern“ M4 oder M5 anfangen und dann Stufenweise vergrößern bis sich die Achse vom Antrieb durch die Bohrung heraus schieben lässt.
Kerndurchmesser für „M“-Gewinde um nachher ein solches in die Bohrung zu schneiden und
nach Instandsetzung mit einer kurzen Schraube zu verschließen.
Wenn man die Schraube mit einer Kontermutter versieht, kann man sogar das Längsspiel der Welle einstellen.
Der von mir so bearbeitete Tachoantrieb hat nach der Überholung einwandfrei und dauerhaft gearbeitet.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 23:50
von Enola Gay
Deshalb meine Frage in die Runde: Hat schon mal jemand die Stahlschnecke aus dem Tachoantrieb ausgebaut oder weiß wie das funktionieren könnte?
Hallo Bernd - die von Andreas geschilderte Methode ist ein bischen 'aufwendig' aber funktioniert zuverlässig - lediglich anstelle der Verschluß-Schraube habe ich dann gleich einen Schmiernippel eingesetzt ... ;
In der Praxis (Werkstatt) dauert das allerdings zu lange ! Die Stahlschnecke wird lediglich durch den kleinen Simmerring im Gehäuse fixiert - wenn Du das Ende der Stahlschnecke mit einer kleinen Grip-Zange festspannst, dann kannst Du mit einem kleinen Blei- oder Kunststoff-Hammer die Schnecke samt Simmerring herausziehen. Da ist kein Sicherungsring hinter dem Simmerring, da ja die Tachowelle in montiertem Zustand den ganzen Triebsatz fixiert ... ;
Viel Erfolg - Herbert
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 26. Feb 2024, 15:24
von Barniebutsch
Die Zerlegung des Tachoantriebes ist bewerkstelligt. Die Methode Herbert hat nicht funktioniert, weil hinter dem Simmering noch eine eingepresste Führungsbuchse sitzt, die sich von bloßer Zugkraft am Wellenende nicht hat beeindrucken lassen.
Folglich Methode Andreas: Körner setzen, Antrieb in Schraubstock spannen, alles penibel ausrichten und unter der Säulenbohrmaschine loslegen. Nur der Bohrer hatte eine eigene Meinung und lief weg. Habe am Ende das Loch doch noch da reinbekommen, wo es rein sollte. Sieht nur nicht so schön aus. Mit 4 mm angefangen, Durchschlag 4 mm angesetzt und nach einigen ordentlichen Schlägen kam der gesamte Inhalt aus dem Gehäuse. Danach den Waschtisch einweihen, mit Pressluft alles trocknen und mit dem Lappen finishen.
Das alles gehört in den Tachoantrieb:
Die Welle der Stahlschnecke hat 4,7 mm Durchmesser an beiden Enden, die entsprechenden Bohrungen in Buchse und Gehäuse haben 4,9 mm Durchmesser. Was soll da bitte die Drehung der Welle blockiert haben? Gefunden habe ich jedenfalls nichts. Das einzige, was mich verwundert hat, die Welle war trotz recht dünnem Fett in Massen im Antrieb trocken. Also schafft es das Fett aus eigener Kraft bzw. mit Hilfe der Schwerkraft nicht bis in die Gleitlagerstellen. Beim Ausbau der Tachowelle aus dem Antrieb mußte ich leichte Gewalt anwenden, weil im Bereich des Tachowellensitzes das Alu vom Gehäuse korrodiert war. Feucht oder gar naß war nichts, doch die Welle saß extrem stramm. Der Simmering dichtet auch nicht mehr ab, hat wenigstens zwei Zehntel Luft.
Das einzige, was nach der Reinigung immer noch relativ schwergängig war, ist das Plastikzahnrad auf seiner Führung im Antriebsgehäuse. Hier sind auf beiden Teilen deutliche Schabspuren/Riefen zu finden.
Auf dem Alusitz fürs Plastikrad rundum, im Plastikrad nur eine halbe Seite. Die andere Hälfte der Bohrung ist glatt. Keine Ahnung, wie das zustande gekommen ist. Erklärung fällt mir keine dazu ein. Jedenfalls dreht sich das Plastikrad immer noch deutlich schwerer als das Rad vom jetzt eingebauten gebrauchten Ersatzteil. Und das Rädle hat bei jedem Radausbau frisches Fett bekommen.
Seis drum. Ein Neuteil ist bereits bestellt, dann werde ich sehen, ob ich den Lagersitz im Alugehäuse noch glätten muß oder nicht.
Was ich auf jeden Fall tun werde, ist den Tachoantrieb auch immer ölen. Wenn das Rad draußen ist, Tachoantrieb senkrecht stellen, Fettreste ausblasen und Öl in das untere Gleitlager laufen lassen. Tachowelle ausbauen und von oben Öl auf den Simmering träufeln, ein paar Tröpfle sollten ausreichend sein. Danach wieder alles ordentlich einfetten.
Unten werde ich M5 Gewinde ins Alugehäuse schneiden. Aber nur so tief, daß das Gleitlager nicht beschädigt wird. M5-Gewindebohrer habe ich genug, da kann ich einen soweit kürzen, daß das funktioniert. Ob ich dann die Stahlschnecke auf dem Schraubenende drehen lasse oder auf der serienmäßigen Anlaufscheibe muß ich noch entscheiden. Drehung auf dem Schraubenende würde weniger Reibung und einen Luftspalt für das Öl zum Gleitlager bedeuten.
Der vorübergehend eingebaute Ersatzantrieb hat bei Höhenluft im Osterzgebirge die ersten 350 km tadellos funktioniert. Noch eine Tankfüllung verfahren, dann ist wieder Ölwechsel dran. Und dann kommt auch der zerlegte Tachoantrieb wieder rein.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 26. Feb 2024, 18:18
von langer
Das mit dem Fett hat, wenn man die Geschichte nicht regelmässig zerlegt, säubert und neu schmiert,
auch da das dort alles nicht wirklich wasserdicht ist, im freien (sprich Moped) so seine Nachteile.
Das Fett wird mit Wasser vermischt, was die Schmierwirkung stark beeinträchtigt, bei Frost kann der Wasseranteil gefrieren,
oder das Fett trocknet bei langen Trockenphasen aus, wird zur Seite geschaufelt, verhärtet dort, an Schmierwirkung mangelt es dann gewaltig.
Mangelschmierung lässt den Antrieb leiden und Schwergängigkeit durch steifes, verhärtetes Fett belastet den Antrieb zusätzlich.
Hatte meine Tachowelle sowie auch den Antrieb schon immer unter einer Getriebeöl-Schmierung.
Alle paar Jahre etwas neues Öl zusetzen (oben über die Welle) und mehr wurde nie gemacht.
Der Überschuss tropft unten am Antrieb zunächst etwas aus (während der Standzeit Lappen drunter eingeklemmt),
aber das hört jeweils nach wenigen Tagen auf und man hat wieder für ein paar Jahre Ruhe.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 26. Feb 2024, 23:03
von Andreas_NRW
Genau so meinte ich das mit dem Zerlegen

war nur leicht verwirrend erklärt.
Wenn die Metallschnecke Verschleißbedingt zu viel Axialspiel hat, läuft die Schnecke nicht mehr sauber auf dem Kunststoffrad.
Dann „kantet“ der Antrieb….
Kleiner Nebeneffekt der Schraube&Kontermutter :
damit kann man die Position der Welle zum Kunstoffzahnrad feinjustieren und verhindert dieses „Kanten“.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 26. Feb 2024, 23:20
von Barniebutsch
Naja, axial hat die Stahlschnecke keinen Verschleiß. Die Stahlschnecke läuft auf der kleinen Anlaufscheibe. Und damit auf der konstruktionsmäßig vorgegebenen Position.
Die Plastikschnecke hat auch so eine Anlaufscheibe unten drunter.
Was "Fraßspuren" hat ist die Plastikschnecke, aber eben nicht rundum in der Bohrung, sondern nur auf einer Seite. Das Foto 3 zeigt den Übergang von glatt (Sollzustand) in den Kratzerzustand. Und anstatt die Plastikschnecke dadurch klappert, läßt die sich schwerer drehen. So als ob es Material aufgebaut hat.
Passenden Simmerring habe ich auch gefunden:
https://www.ebay.de/itm/325937495572?it ... R96Kzd68Yw
Der Preis ist aber ziemlich happig, wenn man nur einen braucht. Ist jedoch der einzige Anbieter für die Größe. Es müßte 4,8 x 14,5 x 4 sein.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Di 27. Feb 2024, 09:48
von dieCobra
Barniebutsch hat geschrieben: ↑Mo 26. Feb 2024, 23:20
Naja, axial hat die Stahlschnecke keinen Verschleiß. Die Stahlschnecke läuft auf der kleinen Anlaufscheibe. Und damit auf der konstruktionsmäßig vorgegebenen Position.
Die Plastikschnecke hat auch so eine Anlaufscheibe unten drunter.
Was "Fraßspuren" hat ist die Plastikschnecke, aber eben nicht rundum in der Bohrung, sondern nur auf einer Seite. Das Foto 3 zeigt den Übergang von glatt (Sollzustand) in den Kratzerzustand. Und anstatt die Plastikschnecke dadurch klappert, läßt die sich schwerer drehen. So als ob es Material aufgebaut hat.
Passenden Simmerring habe ich auch gefunden:
https://www.ebay.de/itm/325937495572?it ... R96Kzd68Yw
Der Preis ist aber ziemlich happig, wenn man nur einen braucht. Ist jedoch der einzige Anbieter für die Größe. Es müßte 4,8 x 14,5 x 4 sein.
Bei mir sind es bei jedem Tachoantrieb zwei Shimscheiben gewesen, wenn Du das als Anlaufscheibe bezeichnest. Ich sehe bei Dir nur eine, oder kleben die zusammen.
Das einzige, was das Zahnrad zerstört hat, war die festsitzende, verrostete Tachowelle. Dadurch verursacht, das oben am Tacho das Wasser in die Welle läuft.
Grüße
Andi
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 23:12
von Barniebutsch
Hat schon mal jemand Silikonfett für die Schmierung des Tachoantriebes verwendet?
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Do 29. Feb 2024, 09:08
von Andreas_NRW
Ich hab immer Graphitfett genommen.
Oder besser noch weiße Vaseline.
Säurefrei : das schont das Kunststoffteil.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Do 29. Feb 2024, 10:26
von dieCobra
Das Silikonfett ist mir zu steif, wie auch die Lagerfette auf lithiumseifenbasis.
Ich benutze Kayaba Gabelfett, auch für die Tachowelle. Sehr leichtgängig und verdrängt Wasser.
Auch die Überwurfmutter oben am Tacho gut fetten, da kann Wasser hereinlaufen und lässt die Tachowelle rosten und fest werden.
Grüße
Andi
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Sa 6. Jul 2024, 22:20
von steffen
Bei meiner Domi ist mir auch der Tachoantrieb kaputt gegangen. Dachte zunächst, dass das Plastikzahnrad verschlissen ist.
Ja, war es auch, aber anders als ich dachte:
Da ist ein Stück vom Zahnrad weggeknallt. Die eigentliche Verzahnung sah noch gut aus und hätte sicherlich noch ziemlich lange ihren Dienst getan.
Das von Bernd beschriebene Problem hat mein Tachoantrieb also auch.
Zunächst hatte ich ihn ordentlich sauber gemacht, um eventuelle Fremdteile, die das Blockieren des Schneckengetriebes verursacht haben könnte, auszuwaschen.
Danach habe ich das neue Zahnrad eingelegt und mal versucht, Schnecke und Plastikzahnrad von Hand zu drehen. Auch ich hatte das Problem, dass die Schnecke immer mal wieder hakte. Damit wäre ein erneuter Bruch des Plastikzahnrads eigentlich vorprogrammiert.
Zum Glück hatte auch ich noch zwei Exemplare des kompletten Gehäuses in meinem Teilefundus. Die eine davon dürfte sogar meine originale sein, da ich vor vielen Jahren mal den kompletten Tachoantrieb gegen ein Neuteil ersetzt hatte. Das könnte schon fast 20 Jahre her gewesen sein, Mit dem hatte ich bis zuletzt keine Probleme.
Bei dem anderen Exemplar ließ sich das Plastikzahnrad und die Schnecke sauber drehen, ohne dass es irgendwo mal hakte.
Warum auch immer dieses Konstrukt mit dem Schneckengetriebe irgendwann so viel Spiel bekommt, dass es sich verhakt. Genug Schmierstoff war auf jeden Fall noch vorhanden.
Die Idee, von unten ein Loch reinzubohren und die Schnecke mit einer von unten eingedrehten Schraube zu stützen, finde ich nicht schlecht. Vielleicht mache ich das tatsächlich mal. Aber zunächst hoffe ich, dass der Antrieb jetzt erstmal wieder für eine längere Zeit keinen Stress mehr macht.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: So 7. Jul 2024, 04:13
von langer
Puhh, da war jetzt aber auch mehr Dreck dran als Fett.
Ja der Antrieb ist alles andere als dicht und im Lauf der Jahre, wenn man es zulässt,
kommt eben immer mehr an Schmutz, insb. durch Dreckwasser bei Regenfahrten da drin zusammen.
Der Dreck dürfte höchstwahrscheinlich noch nicht mal das Ritzel direkt gelyncht haben, sondern der hat durch aufrauen und ausschmirgeln
von Flächen und Lagerstellen im Gehäuse Massveränderungen, Kippspiel und damit Schwergängigkeiten, evtl. dann darauf folgend auch ein Klemmen verursacht.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: So 22. Jun 2025, 14:58
von steffen
Ja, kacke aber auch!
Nach gerade einmal 1125(!) km und knapp 11 Monaten ist das Zahnrad schon wieder kaputt.
Aber dieses Mal anders:
Diesesmal hat es fein säuberlich die Verzahnung abgeschert.
Das ist aber nicht nach einer längeren Standzeit passiert, sondern von heute auf morgen. Am Tag davor fuhr ich gut 370km. da hatte noch alles funktioniert. Und am nächsten Morgen stellte ich beim Losfahren fest, dass Geschwindigkeit und Kilometerzähler schon wieder nicht funktionierten.
Ist jetzt halt die Frage: Selbstverschuldet? Habe ich vielleicht Fett genommen, das zu schwergängig läuft? Ich nutzte das
Castrol LM Mehrzweckfett 2.
Schmiere war auf jeden Fall genug vorhanden. Ich habe nur für das Foto das Zahnrad sauber gemacht. Und Dreck kam in der kurzen Zeit auch nicht wesentlich rein.
Da ich es echt nicht einsehe, das komplette Gehäuse für über €150,- neu zu kaufen, werde ich das Teil wohl auch aufbohren und schauen was los ist. Als Zahnradersatz überlege ich mir, dieses hier zu kaufen =>
Zahnrad Honda CRM & Dominator (OEM: 44806KF0000) - Tachoantrieb über die Bucht. Die werben mit verstärktem Kunststff.
Hergestellt aus hochwertigem Polyamid 12, verstärkt mit 15-20% Kohlefaser, bietet es maximale Stabilität und Widerstandsfähigkeit.
Da ich nicht weiß welchen Kunstsoff Honda dafür verwendet, macht Versuch kluch. Und es ist etwas günstiger, als original.
Und ich werde zukünftig wohl auch eher (Getriebe-)Öl und kein Fett mehr verwenden, oder zumindest deutlich weniger.
Gruß,
SteffenleichtgenervtvonderSache
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: So 22. Jun 2025, 16:14
von langer
Fett da unten im Gehäuse für die Ritzel ist nicht so verkehrt. Nur die Tachowelle sollte geölt werden (Getriebeöl)
da die Welle mit Fett auf dieser Länge/Fläche doch ganz schön gedämpft wird, ein höheres Drehmoment als nötig erforderlich wird.
Würde mir das Gehäuse innen genau anschauen und messen. Sollte das Mass zu sehr auf/ausgerieben sein, wird das mit einem neuen Ritzel durch ein erhöhtes Kippspiel
(dann kipp-klemmt es und es passen auch die schrägverzahnt Winkel nicht mehr zusammen, dann wird eher "gefräst" statt abgewälzt) alsbald wieder passieren.
Weiss jetzt nicht mehr aus der Erinnerung, wie da die Wandstärken von dem Alu Druckguss sind, denn es gäbe evtl. die Möglichkeit
das verschlissene Alu innen auszudrehen/Spindeln und für eine neue korrekte Lauffläche für das Ritzel
mit z.B. einer dünnwandigen Bronze/Messinghülse auszubuchsen (leichte Presspassung) und diese dann wiederum innen auf Mass auszudrehen oder auszuspindeln.
Wenn jemand so ein ausgelutschtes Gehäuse über hätte und ein Ritzel dazu (noch einigermassen intakt, von dem ich noch Mass nehmen kann) würde ich das mal probieren.
Wenn damit das Kippspiel wieder sehr gering wird (plus einer damit wieder glatten Lauffläche), wird das sicherlich wieder lange laufen können.
Evtl. besser/länger als mit einem neuen ori Gehäuse, weil da das Kippspiel wahrscheinlich ab Werk von vornherein grösser ist, als nötig.
Zusätzlich wäre es noch möglich einem Ritzel, dessen Zähne noch ok sind, aussen an der Lauffläche etwas Material zu entnehmen und diesem dann einen Messingring zu verpassen.
Damit (und dem ausbuchsen des Gehäuse innen) wären das zwei Gleitpartner mit passenden Massen und langlebigeren Oberflächen.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: So 22. Jun 2025, 18:17
von dieCobra
hallo Steffen,
das Zahnrad sieht mir komisch aus. Nur vorne die Zähne wech. Ist das schon vom Fett befreit? Ansonsten zu wenig.
Hast Du die Shims (die dünnen U-Scheiben) wieder richtig verbaut?
Tachowelle leichtgängig? Habe gute Erfahrung mit Nähmaschinenöl auf der Tachowelle gemacht.
Und unten an der Schnecke Kayaba.
Grüße
Andi
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 11:00
von steffen
Lustigerweise habe ich in meinem Teilefundus tatsächlich noch ein komplettes Gehäuse inkl. intaktem Kunststoffzahnrad gefunden. Ein unerwarteter "Scheunenfund" sozusagen.
Ich habe jetzt kurzerhand von dem Gehäuse das Kunststoffzahnrad genommen, etwas gereinigt und in das Gehäuse eingebaut, das am leichtgängigsten ging. Ein bisschen Fett war noch vorhanden. Dazu noch ein bisschen Getriebeöl... ich hoffe, dass das so jetzt funktioniert.
Und ja, der Tachowelle werde ich auch noch einen Schluck Öl gönnen.
Hallo Langer,
langer hat geschrieben: ↑So 22. Jun 2025, 16:14
Würde mir das Gehäuse innen genau anschauen und messen. Sollte das Mass zu sehr auf/ausgerieben sein, wird das mit einem neuen Ritzel durch ein erhöhtes Kippspiel
(dann kipp-klemmt es und es passen auch die schrägverzahnt Winkel nicht mehr zusammen, dann wird eher "gefräst" statt abgewälzt) alsbald wieder passieren.
Dazu müsste ich wissen was ich zu messen habe. Mir fehlen die Referenzwerte. Ich habe hier insgesamt drei(!) Gehäuse herumliegen, aber keins davon ist neuwertig.
Wenn jemand so ein ausgelutschtes Gehäuse über hätte und ein Ritzel dazu (noch einigermassen intakt, von dem ich noch Mass nehmen kann) würde ich das mal probieren.
Wenn damit das Kippspiel wieder sehr gering wird (plus einer damit wieder glatten Lauffläche), wird das sicherlich wieder lange laufen können.
Evtl. besser/länger als mit einem neuen ori Gehäuse, weil da das Kippspiel wahrscheinlich ab Werk von vornherein grösser ist, als nötig.
Zusätzlich wäre es noch möglich einem Ritzel, dessen Zähne noch ok sind, aussen an der Lauffläche etwas Material zu entnehmen und diesem dann einen Messingring zu verpassen.
Damit (und dem ausbuchsen des Gehäuse innen) wären das zwei Gleitpartner mit passenden Massen und langlebigeren Oberflächen.
Ich könnte Dir ein solches Gehäuse beisteuern.
Allerdings habe ich kein 100% intaktes Kunststoffzahnrad mehr. Bei einem, das ich noch da habe, wurde eine Ecke "weggesprengt". Ich könnte versuchen, sie wieder dranzukleben. Die Verzahnung sieht noch relativ gut aus. Das wäre zwar nicht geeignet für Belastung, aber Du hättest eins zum Maß nehmen.
Die Details klären wir bei Bedarf per PN.
Gruß,
Steffen
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 11:04
von steffen
dieCobra hat geschrieben: ↑So 22. Jun 2025, 18:17
hallo Steffen,
das Zahnrad sieht mir komisch aus. Nur vorne die Zähne wech. Ist das schon vom Fett befreit? Ansonsten zu wenig.
Hast Du die Shims (die dünnen U-Scheiben) wieder richtig verbaut?
Tachowelle leichtgängig? Habe gute Erfahrung mit Nähmaschinenöl auf der Tachowelle gemacht.
Und unten an der Schnecke Kayaba.
Grüße
Andi
Hi Andi,
das Foto entstand nach Reinigung, damit man den Schaden besser sieht. Ich hatte da ordentlich Fett dran. Aber evtl. war es das falsche Fett oder zu viel, so dass sich ein Widerstand gebildet hat.
Die Shims sind beide vorhanden bzw. waren korrekt verbaut.
Die Leichtgängigkeit der Tachowelle müsste ich tatsächlich mal überprüfen. Das habe ich noch nicht gemacht. Nähmaschinen-/Feinmechanikeröl ist ausreichend vorhanden, aber Kayabafett habe ich keins. Was hat das für eine Eigenschaft?
Gruß,
Steffen
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 13:27
von langer
Hab versucht Details über die WHB pdf anzuschauen, raus zu finden, aber da sieht man rein gar nix.
Eine gescheite ex Zeichnung vom Tachoantrieb gibt es wohl nicht ?
Meine Fragen dazu wären:
Die zwei Scheiben kommen beide unten rein, oder eine unten, eine oben ? Sind beide gleich dick, oder verschieden ?
Dienen sie dazu, das Ritzel auf einer bestimmten Höhe/Abstand nach unten hin zu halten (wegen der Zahnung, dass dort das timing stimmt) ?
Wie dick sind die zwei Scheiben ? Sind es immer die selben, oder gibt es verschiedene Stärken zur Auswahl (als eine Art Shim zum einstellen) ?
Wenn jemand die Teile mal gut von nahem fotografieren könnte wäre super. Evtl. mit Massen dazu.
PS. Mein Antrieb ist ja noch völlig ok (trotz der 80+ tkm) und ich wollte den auch jetzt nicht nur aus Interesse auseinander reissen.
Steffen, das mit dem Brocken schicken wäre gut.
Es soll nur ein Studienobjekt, kein konkreter Auftrag sein und mit genügend Zeit dafür (ist bei mir der Knackpunkt) evtl. ein Prototyp einer Verbesserung werden.
Nicht für meine Domi, eher nur als Machbarkeitsstudie, ob und wie aufwendig es sein würde.
Re: Ausbau Stahlschnecke Tachoantrieb?
Verfasst: Mo 23. Jun 2025, 21:39
von dieCobra
Hallöchen,
Ich meine noch zu wissen, erst die zwei Shims zusammen, dann das Zahnrad.
Das Kayaba ist sehr weich und wasserabweisend. Ist normaler weise ein Simmerringfett, das das Losbrechmoment am Tauchrohr verringert.
Die verrostete Tauchowelle war dreimal die Ursache, das die Schnecke/Zahnrad verdaddelt.
Die Welle kann man in einer Richtung herausziehen.
Und nicht vergessen, oben an der Überwurfschraube oben am Tacho genug fetten.
Da wo viel Fett, da kein Wasser.
Grüße
Andi