Nun ja, vom Gewicht her dürfte der Umbau einer XR 650L entsprechen. Erst recht mit vollem IMS-Tank.
Ansonsten gibt es hier und da kleine Unterschiede. Steuerkopfwinkel (XR 600R 62°, XR 650L 63°), Nachlauf (118 mm, 102 mm), Ansaugstutzen bzw. Isolator (Winkel und runde Öffnung für den Vergaser) sowie der Ansauggummi zwischen Vergaser und Luftfilter (Winkel, Platzierung im Raum, Lochdurchmesser für den Vergaser, Anschluß für SLS). Auch der Vergaser selbst.
Was gegenüber einer Domi bei einer XR sehr nachteilig ist, ist der fehlende/eingesparte Ruckdämpfer im Hinterrad. Weil sich die Lastspitzen bei schlagender Kette nicht im Ruckdämpfer verlieren, sondern die Verzahnung von Ritzel/Getriebeausgangswelle beschädigen bzw. verschleißen lassen. Das sind die sichtbaren Folgen, was nicht sofort sichtbar ist, die Getrieberäder vom 4. und 5. Gang arbeiten sich auch in die Welle ein, was sich in stark hakenden Schaltvorgängen bei kaltem Motoröl äußert. Zumindest hat sich das bei meiner XR so zugetragen.
Hier mal Bilder dazu: Getriebeausgangswelle meiner XR 600 (Nebenwelle) nach rund 56 000 km
Das dazugehörige Ritzel mit rund 5 000 km Laufleistung
Die Nebenwelle - so ist die offizielle Bezeichnung - ist für eine XR 600 nicht mehr lieferbar, für die Domi noch erhältlich. So mein derzeitiger Wissensstand.
Fahrtechnisch ist eine XR 600 aber der Hammer. Ein Freund von mir fährt eine XR 650R mit rund 60 PS. Wenn es um die Ecken geht, bleibe ich an ihm nicht dran, egal mit welcher Domi. Mit meiner XR 600R mit ausgelutschtem Motor bin ich nicht aus dem Rückspiegel verschwunden, sehr zu seinem Leidwesen, es sei denn, die Geraden waren sehr lang. So meine sehr persönliche Erfahrung.
Woran das genau liegt, kann ich nicht benennen. Will dieses Fahrgefühl aber wieder erleben.